Frage an Silvia Breher von Dieter C. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Guten Tag Frau Breher,
Sie waren 2014/15 Mitglied der Kommission "nachhaltiges Leben, Lebensqualität bewahren". Gilt dies für Sie nur bei Menschen oder können Sie dieses auch auf andere Lebewesen z.B. Schweine übertragen. Sie stimmen für die weitere Tierquälerei der betäubungslosen Ferkelkastration und argumentieren 5 Jahre reichen nicht aus um die Landwirtschaft ausreichend zu qualifizieren und Anwendersichere Geräte in den Umlauf zu bringen. Weiter nehmen Sie Rücksicht auf die Nichtakzeptanz der Landwirte. Bitte erklären Sie mir warum 5 Jahre nicht ausreichend waren. Geräte und Medikamente sind vorhanden und zugelassen. Werden Sie evtl. von Niedersächsischen Lobbyisten unterstütz die die "armen" Landwirte vor finanziellen Schaden bewahren wollen oder sind Sie evtl. bereit
getroffene Entscheidungen auch gegen die Lobby durchzusetzen. Gerne erwarte ich eine Antwort auf Ihr Abstimmungsverhalten.
mit freundlichen Grüßen
Dieter Conradt
Sehr geehrter Herr C.,
ich möchte Sie auf meine Antwort auf diesem Portal an Herrn Reinsberg vom 7.12.2018 verweisen. Dort habe ich bereits Stellung bezogen.
Ich fasse aber gern noch einmal kurz zusammen: Die Verlängerung war nötig, da die bereits bekannten Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration derzeit in Deutschland einfach noch nicht ausreichend akzeptiert sind. Und zur Wahrheit gehört auch dazu, dass auch zukünftig kastrierte Ferkel am Markt nachgefragt werden. Ein Verbot zum 1.1.2019 hätte nicht nur zur Folge gehabt, dass die gesamte Ferkelerzeugung in Deutschland zusammenbricht – was von Ihrer Warte aus betrachtet sicherlich vertretbar gewesen wäre – sondern wäre gleichzeitig eine Steilvorlage für die Produktion in Ländern mit niedrigeren Standards. Den Preis würden nicht nur die Tiere zahlen, da vielen Nachbarländern schlechtere Standards gelten und noch lange Transportzeiten hinzukämen, sondern auch die Verbraucher.
Sehr geehrter Herr C., ich verstehe, dass man in der Sache unterschiedlicher Meinung sein kann. Mit einem Rückblick und Schuldzuweisungen an verschiedene Seiten ist keine Problemlage zu lösen. Mir ging es in erster Linie darum sicherzustellen, dass die Rahmenbedingungen und Voraussetzungen für die Landwirte so ausgestaltet werden, dass sie in den nächsten Monaten die Möglichkeit haben, sich für eine alternative Maßnahme im Sinne des Tierwohles in ihrem Betrieb zu entscheiden.
Klar ist aber auch, dass alle Verantwortlichen die nächsten beiden Jahre nutzen müssen, um gute Lösungen zu finden.
Mit freundlichen Grüßen
Silvia Breher