Frage an Silvana Koch-Mehrin von norbert z. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Dr. Koch-Mehrin
im Bericht der EU-Kommission... zur Gleichstellung von Frauen und Männern 2009
( http://www.ec.europa.eu/social/BlobServlet?docId=1916&langId=de )
wird festgestellt, dass die Zielvorgaben von Lissabon nur teilweise erfüllt sind.
Diese Ziele sahen u.a. eine Steigerung der Frauen-Erwerbsquote auf 60% vor.
Die Zielvorgaben konnten tw. nicht erreicht werden, weil u.a. tradierte Geschlechterstereotype in der Bevölkerung den Zielen entgegenstehen.
Der Bericht fordert (im Kapitel 3.2 S.10 ) von den EU-Mitgliedsstaaten explizit 1. die Umerziehung in den Schulen in dieser Hinsicht, 2. entsprechende Agitation in den Betrieben und 3. die Verpflichtung aller Medien diese Stereotype zu bekämpfen.
Glauben Sie, dass Politik demokratisch legitimiert ist , internationale Verpflichtungen hinsichtlich einer Frauenerwerbsquote einzugehen, die doch vor allem vom freien Willen des Bürgers abhängt?
Glauben Sie, dass es die legitime verfassungsgemäße Aufgabe von Politik ist, die Bürger umzuerziehen ohne deren mehrheitliche Einstellungen, zu respektieren?
Entspricht es Ihrem Politikverständnis, dass zur Bekämpfung von sog. Geschlechterstereotypen die Medien durch die Politik dazu verpflichtet werden dürfen, nur noch zielkonforme Bilder und Inhalte zu vermitteln?