Frage an Silvana Koch-Mehrin von Klaus D. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Dr. Koch-Mehrin,
ich bin liberaler Funktionär und alleinstehender Beamter. Entsprechend bin ich in der privaten Krankenversicherung restkostendeckend zum Beihilfeanspruch vollversichert. Der Beitrag richtete sich ursprünglich nach Geschlecht, Alter und den von mir gewählten Tarifen. Eine im besten liberalen Sinn auf
meine Person bezogene individuelle Risikoeinstufung eben.
Nun habe ich bedingt durch europäisches Recht (?) auch die
Aufwendungen für Schwangerschaften junger Kolleginnen mit-
zutragen. Ich denke, dass auch hier das "Verursacherprinzip"
gelten sollte! Wie sehen Sie das?
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Dünisch
Sehr geehrter Herr Dünisch,
vielen Dank für Ihre Frage vom 29. Januar. Für die späte Antwort bitte ich Sie um Verständnis.
Die FDP steht für ein einfaches, transparentes und leistungsgerechtes Gesundheitswesen. Wir fordern den privaten Krankenversicherungsschutz mit sozialer Absicherung für alle. Alle Krankenkassen sollen zu privaten Krankenversicherungen werden, die im Wettbewerb um die beste Versorgung, die günstigsten Verwaltungskosten und die innovativsten Tarife konkurrieren. Wichtig ist dabei, dass jede Krankenversicherung einen Pauschaltarif anbieten muss. Dieser sichert Regelleistungen ab und darf dabei weder nach Geschlecht noch Alter oder Krankheitsrisiko differenziert werden.
Das deutsche Krankenversicherungssystem ist durch die letzten Reformen deutlich in Richtung eines zentralistischen, staatsgesteuerten Einheitskassensystems verschoben worden. Wir brauchen deshalb im Gesundheitswesen ein grundlegendes Umsteuern, um die Schwächen des derzeitigen Systems auch im Hinblick auf die demografische Entwicklung und den medizinisch-technischen Fortschritt beseitigen zu können. Nachhaltigkeit, Transparenz, Eigenverantwortung und Wettbewerb müssen sich als Leitlinien wieder im Gesundheitswesen etablieren.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Silvana Koch-Mehrin MEP