Frage an Silvana Koch-Mehrin von Veronika D. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Familiefreundliche Arbeitswelt
Sehr geehrte Frau Dr. Koch-Mehrin,
im FDP-Europawahlprogramm lese ich über eine familienfreundliche Arbeitswelt. Wie sieht das konkret aus. Können Sie mir konkrete Zielvorstellungen nennen?
Vielen Dank.
Sehr geehrte Frau Deutsch,
vielen Dank für Ihre Frage vom 4. Mai.
Die Stellung und die Verantwortung von Familien muss in der Politik künftig viel stärker zum Tragen kommen. Konkret steht die FDP für eine Familienpolitik, die jungen Menschen und Eltern Freiräume gibt, ihr Leben nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten. Dazu gehört eine Politik, die es Frauen und Männer erleichtert, sich ihren Kinderwunsch zu erfüllen. Dazu gehört auch die Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Und letztendlich müssen wir in diesem Zusammenhang auch immer an eine zukunftsgerechte Bildung denken, die unseren Kindern mehr Chancen eröffnet.
Zu häufig erleben wir in der Berufswelt noch Vorbehalte, die schon oft nach Bekanntwerden der Schwangerschaft beginnen und auch mit der Geburt des Kindes nicht aufhören. Nur weil der Bauch wächst, schrumpft nicht gleichzeitig das Gehirn. Mutter zu werden, wird für berufstätige Frauen häufig zum Nachteil, weil Arbeitgeber und Kollegen immer noch der Meinung sind, dass eine Mutter nicht mehr belastbar ist oder sich nicht mehr auf die ihr gestellten Aufgaben konzentrieren kann. Das ist falsch. Das Gegenteil ist meist sogar richtig. Eine Frau, die sich für Kind und Beruf entscheidet, ist in den meisten Fällen die perfekte Managerin. Sie kann bestens planen und organisieren, sich auf den Punkt konzentrieren, setzt die richtigen Prioritäten und verrennt sich selten in Nebensächlichkeiten. Sie arbeitet zügig und zielorientiert. Mich stört, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf vor allem als Frauenthema bezeichnet wird. Es ist ein Elternthema!
Aufmerksam machen möchte ich Sie auf unsere Familien-Kampagne: "Deutschlands wichtigstes Zukunftsunternehmen: die Familie". Als FDP wollen wir hier für den besonderen Wert von Familien in unserer Gesellschaft werben. Die Seite erreichen Sie unter: http://www.familie.fdp.de .
Beste Grüße aus Brüssel
Dr. Silvana Koch-Mehrin MEP
Weitere Fragen an Silvana Koch-Mehrin
(...) Ihren Ärger über die komplizierte deutsche Steuererklärung kann ich sehr gut nachvollziehen. Allerdings sind für das jeweilige Steuersystem ausschließlich die einzelnen Mitgliedstaaten (und somit die nationalen Regierungen) zuständig, die Europäische Union hat keinerlei Möglichkeit, ein vereinfachtes System der Steuererklärung - wie Sie es fordern - zu schaffen. (...)
(...) Dass bei privaten Gesprächsrunden darauf verzichtet wird, die Ergebnisse und Inhalte öffentlich zu machen, ist deren gutes Recht. Niemand kann gezwungen werden, bei privaten Treffen die Medien zuzulassen. (...)
(...) Was die Höhe der Entschädigung eines Abgeordneten des Europäischen Parlaments betrifft: Die Grundentschädigung der Abgeordneten des Europäischen Parlaments orientiert sich an den Bezügen eines Richters am Europäischen Gerichtshof und beträgt 38,5% von dessen Grundbezügen. (...)
(...) Im Fall der Ukraine sind die Einflussmöglichkeiten jedoch beschränkt, da es sich hier nicht um einen Mitgliedstaat der EU handelt. Wie die Medien berichten, scheint in der Ukraine aber inzwischen ein Umdenken eingesetzt zu haben und die Tierquälerei soll dort gestoppt werden. (...)