Wie viele öffentliche Hinrichtungen und Zufallstote bei Sprengstoffanschlägen stehen in Verbindung mit der Cannabis-Legalisierung?
Sehr geehrte Frau Dr. Launert,
da Sie zahlreiche Nachfragen zu Ihrer Rede vom 15.11.24 (Aktuelle Stunde) auf Instagram/Facebook unbeantwortet gelassen haben, kontaktiere ich Sie auf diesem Kanal.
Sie führten gem. Plenarprotokoll 20/201 aus: "(...)öffentliche Hinrichtungen, Sprengstoffanschläge, (...)
leider auch Passanten, die schlichtweg zur falschen Zeit am falschen Ort waren und ihr Leben
gelassen haben (...)". Welche konkreten Fälle dieser Art sind Ihnen in direkter Verbindung mit der Cannabis-Legalisierung nach dem 01.04.24 bekannt geworden? Durch eigene Recherchen konnte ich dies nicht nachvollziehen.
Ich danke für Ihre Rückmeldung.

Sehr geehrter Herr W.,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Äußerst besorgniserregend sind insbesondere die jüngsten Entwicklungen in Nordrhein-Westfalen, wo es infolge von Auseinandersetzungen im Drogenmilieu seit dem vergangenen Frühsommer zu massiven Gewalttaten gekommen ist.
So wurden im Juni 2024 aus einer Lagerhalle in Hürth 350 Kilogramm Cannabis im Wert von 1,5 Millionen Euro entwendet – ein Vorfall, der eine Welle brutaler Gewalt nach sich zog. In den darauffolgenden Wochen kam es zu mehreren Entführungen und Folterungen, bei denen Kriminelle versuchten, die gestohlenen Drogen zurückzuerlangen oder Informationen über den Diebstahl zu erzwingen. In Hürth wurden fünf Männer gewaltsam verschleppt und misshandelt, wenig später wurde ein Pärchen aus Bochum entführt und in einer Villa gefoltert.
Darüber hinaus kam es zu einer Serie von Sprengstoffanschlägen, die offenbar dazu dienten, Mitwisser einzuschüchtern beziehungsweise Rivalen unter Druck zu setzen.
Die konkreten Fälle und die dahinterstehenden Strukturen der Organisierten Kriminalität werden nun sorgfältig aufgearbeitet. Klar ist jedenfalls jetzt schon: Der Schwarzmarkt ist trotz der neuen Gesetzgebung keinesfalls ausgetrocknet. Ganz im Gegenteil: Die kriminellen Strukturen sind weiterhin aktiv und kämpfen mit großer Brutalität um Marktanteile. All das hatten unsere Sicherheitsbehörden, darunter insbesondere das Bundeskriminalamt, vorhergesehen.
Genau darauf wollte ich in meiner Rede aufmerksam machen. Wir als CSU setzen uns daher dafür ein, dass die Legalisierung von Cannabis so schnell wie möglich rückgängig gemacht und die organisierte Kriminalität effektiv bekämpft wird.
Mit freundlichen Grüßen
Silke Launert