Frage an Siegfried Lehmann von Dominik P. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Lehmann,
zu folgenden Aussagen aus Ihere Antwort an Herr Ocken habe ich Rückrfagen:
"Unterschiedliche Geschwindigkeiten, Bewegungsprofile und Reaktionsvermögen bei Begegnungen von Wanderern und Mountainbikern auf engen und unübersichtlichen Waldwegen führen zwangsläufig zu einem hohen Sicherheitsrisiko"
Wie erklären Sie , dass alle anderen Bundesländer ohne die 2m Regel ebenfalls keine belastbaren Statistiken über angefahrene Wanderer auf Wegen unter 2m haben?
Wie erklären Sie, dass nicht jede Ausfahrt mit mindestens einem schwer verletzten Mountainbiker endet? Sollten MTB wirklich so unkontrolliert fahren, ist die Kollision mit einem Baum kein Risikosondern Wahrscheinlichkeit.
Wenisgstens darüber sollten Daten vorliegen.
"...wie eine Recherche der Stuttgarter Nachrichten vom 15.07.2010 für den Großraum Stuttgart beispielhaft belegt - immer wieder zu teils schweren, in mehreren Fällen sogar tödlichen Unfällen mit Radfahrern auf Waldwegen."
Ist Ihnen bei der Recherge entgangen, dass es sich um einen Unfall auf einem RADWEG handelte?
Entspricht es dem politischen Handwerk, Äpfel mit Birnen zu vergleichen?
mit freundlichen Grüßen
Dominik Papa
Sehr geehrter Herr Papa,
hier meine Stellungnahme zu Ihren Fragen:
1. Frage:
"Wie erklären Sie , dass alle anderen Bundesländer ohne die 2m Regel ebenfalls keine belastbaren Statistiken über angefahrene Wanderer auf Wegen unter 2m haben?"
Antwort:
Ich kann nicht bewerten, ob bzw. aus welchen Gründen es in den anderen Bundesländern keine 2m Regelung gibt. In Baden-Württemberg - und da muss ich mich leider wiederholen - ist die 2m Regelung aus meiner Sicht sinnvoll. Eine besondere Ausweisung von Wegen für die ausschließliche Nutzung für den Mountainbikesport erscheint mir jedoch die zielführende Lösung für diesen Konflikt zu sein.
2. Frage:
"Wie erklären Sie, dass nicht jede Ausfahrt mit mindestens einem schwer verletzten Mountainbiker endet?"
Antwort:
Als ob ich das behauptet hätte. Natürlich gehe ich davon aus, "dass nicht jede Ausfahrt mit mindestens einem schwer verletzten Mountainbiker endet". Diese Frage ist absurd.
3. Frage:
"Sollten MTB wirklich so unkontrolliert fahren, ist die Kollision mit einem Baum kein Risiko sondern Wahrscheinlichkeit. Wenisgstens darüber sollten Daten vorliegen."
Antwort:
Auch diese Frage bzw. Aussage ist absurd und geht am eigentlichen Problem vorbei.
4. Frage:
"Ist Ihnen bei der Recherge entgangen, dass es sich um einen Unfall auf einem RADWEG handelte?"
Antwort:
Den Artikel in den Stuttgarter Nachrichten habe ich lediglich als einen Beleg für die Risiken angeführt, die bei der konkurrierenden Wegenutzung von Radfahrern und Spaziergängern entstehen. Wie Ihnen sicher bekannt ist, werden im Straßenverkehr in der Regel Radwege und Fußgängerwege bewusst getrennt ausgewiesen, um das Unfallrisiko zu verringern. Im Wald lässt sich solch eine Trennung nicht so einfach realisieren, daher auch die Vorsorgebreite von 2m bei einer gemeinsamen Nutzung.
Als weiteren Beleg - neben meinen persönlichen Erfahrungen - für den tatsächlichen Nutzungskonflikt und die Gefährdungssituation auf den Waldwegen hätte ich auch auf andere Zeitungsartikel verweisen können (z.B.: http://www.swp.de/ulm/lokales/ulm_neu_ulm/An-der-Boefinger-Halde-gefaehrden-Mountain-Biker-Kinder-Spaziergaenger-und-Jogger;art1158544,1413143; http://www.badische-zeitung.de/teningen/wanderer-gegen-mountainbiker--70959712.html; http://www.esslinger-zeitung.de/lokal/esslingen/esslingen/Artikel917769.cfm).
5. Frage:
"Entspricht es dem politischen Handwerk, Äpfel mit Birnen zu vergleichen?"
Antwort:
Natürlich nicht. Als Grüner Landtagsabgeordneter kenne ich den Unterschied von Äpfeln und Birnen sehr genau. Zudem würde ich mich freuen, wenn wenigsten ein Teilnehmer/in der Kampagne "Freie Fahrt für freie Mountainbiker" sich ernsthaft mit den Unfallrisiko von Wanderer und Mountainbiker auf unübersichtlichen und engen Waldwegen auseinandersetzen würde.
Mit freundlichen Grüßen
Siegfried Lehmann