Frage an Siegfried Lehmann von Sinje S. bezüglich Familie
Sehr geehrter Herr Lehmann,
besonders für größere Familien ist es im Bodenseeraum fast unmöglich bezahlbaren Wohnraum zu finden, vor allem da solche Familiem häufig auf nur einen Verdiener zurückgreifen können. Gleichzeitig wird vom Land im Rahmen der Ladesbauprogramme vor allem der Kauf von Neubau, weniger aber der Kauf und Modernisierung von Altbauten gefördert. Letzteres wäre sowohl hinsichtlich der Bezahlbarkeit für Familien als auch aus Sicht des Flächenverbrauches wünschenswert. Letztlich riecht dieses Familienförderprogramm doch sehr nach Subvention der Baubranche. Wo sehen Sie Lösungsansätze?
Sehr geehrte Frau Schulz,
neue, unspezifische Anreize zum Neubau von Wohnungen sind nach Ansicht von Bündnis 90/Die Grünen nicht erforderlich. Wir sehen dagegen einen Bedarf zur Modernisierung des Wohnungsbestands, insbesondere in energetischer Hinsicht.
Die Eigenheimzulage war eine Subvention, die regional unspezifisch wirkte, die vornehmlich gut Verdienenden zu Gute kam und die die Zersiedelung der Landschaft förderte. Ihre Abschaffung ist daher richtig. Im Jahr 2004 betrug der Anteil des Landes für die Eigenheimzulage 646 Mio. ?.
Im Vergleich dazu zahlt das Land für Eigentumsmaßnahmen im Sozialen Wohnungsbau lediglich 36 Mio. ?. Durch die Streichung der Eigenheimzulage entsteht also genügend finanzieller Spielraum, um einerseits für bedürftige Gruppen (z.B.: große Familien) die Wohnraumförderung aufzustocken und andererseits erhebliche Einsparungen im Landeshaushalt vorzunehmen. Der Soziale Wohnungsbau und die Wohnbauförderung im Bestand müssen eine größere Bedeutung erhalten.
Informationen über das aktuelle Landeswohnraumförderungsprogramm erhalten Sie unter www.l-bank.de.
Mit freundlichen Grüßen
Siegfried Lehmann