Frage an Siegfried Kauder von Susanne L. bezüglich Soziale Sicherung
Guten Tag, Herr Kauder,
da Sie meine Mail wohl nicht mehr beantworten werden, versuche ich es auf diesem Wege nochmals.
Warum ist der Rentenanspruch eines Neurentners Ost deutlich höher als der eines Neurentners West, obwohl in den 17 Jahren seit der Wiedervereinigung im Osten niedrigere Löhne bezahlt wurden und die Arbeitslosigkeit deutlich höher war?
Freundliche Grüße
Susanne Link
Sehr geehrte Frau Link,
vielen Dank für Ihre Email, in der Sie fragen, weshalb der Rentenanspruch in den neuen Bundesländern höher ist als im Westen. Ich bitte um Nachsicht, dass Sie erst heute eine Antwort erhalten.
Den Rentenleistungen liegt sowohl in den alten als auch in den neuen Bundesländern die gleiche Berechnungsformel zugrunde. Die Rente richtet sich immer nach den Bruttoverdiensten der Bürger. Vergleicht man die Durchschnittsrenten in den neuen und alten Bundesländern, könnte man meinen, dass die Menschen im Osten eine höhere Rente erhalten. Dies liegt jedoch daran, dass in der ehemaligen DDR die Frauen in der Regel durchgängig erwerbstätig waren. Im Westen gab es hingegen viele Einverdiener-Haushalte, in denen nur der Mann gearbeitet hat. Daher ist die Rente der Frauen aus der ehemaligen DDR im Durchschnitt höher als die der Frauen aus dem Westen. Vergleicht man die Durchschnittsrenten der Männer, kann man andersherum beobachten, dass Männer aus dem Westen eine höhere Rente erhalten. Sie haben zwar genauso lang gearbeitet wie die Männer in den neuen Bundesländern, jedoch haben sie im Durchschnitt mehr verdient, was sich wiederum in der Rente niederschlägt.
Neurentner aus der ehemaligen DDR werden also keinesfalls bevorzugt, obwohl man es beim Vergleich der Durchschnittsrenten meinen könnte. Die Renten werden alle auf die gleiche Art und Weise berechnet.
Mit freundlichen Grüßen
Siegfried Kauder, MdB
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