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Siegfried Kauder
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Frage von Michael F. •

Frage an Siegfried Kauder von Michael F. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Kauder,

Wie ist Ihre Position bei der auf den 9.11. vertagten Anhörung zur Legalisierung von Cannabisprodukten?
Sind Sie bereit, einen mutigen Schritt zu tun und Deutschland aus der Drogenpolitischen Steinzeit zu befreien?
Über drei Milliarden Euro kostet die Cannabisprohibition jedes Jahr.
Die oft fälschlich als "gefährlich" eingestuften Nebnwirkungen von Cannabis relativieren sich drastisch im Vergleich mit Substanzen wie Alkohol, Nikotin und vieler zugelassener Medikamente.
Wo liegen Für Sie die konkreten Gefahren für die Bevölkerung, wenn 1. normale Konsumenten von Cannabisprodukten legal in einem Geschäft versteuertes Canabis mit kontrollierter Qualität erwerben können, statt sich auf dem Schwarzmarkt mit potentiell mit Giften gestrecktem Cannabis zu gefährden?
2. Wenn kleine Konsumenten sich durch einen legalen Anbau von fünf Hanfpflanzen kostengünstig und risikofrei mit hochwertigem Cannabis selbt versorgen können?
Es wird Zeit, das Deutschland die Augen öffnet. Sehr viele Experten setzen
sich für eine Legalisierung ein. Wie stehen Sie zum Manifest des Schildower Kreises?

Mit freundlichen Grüßen,
Michael Funke

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Funke,

vielen Dank für Ihre Anfrage vom 27. Oktober 2011, in der Sie eine Legalisierung von Cannabisprodukten fordern. Gerne gebe ich Ihnen zu diesem Thema Auskunft und lege meinen Standpunkt dar.

Ich halte die Strafbarkeit des Besitzes, Erwerbs und Anbaus von Cannabis für richtig. Die Gefährlichkeit von Cannabis ist wissenschaftlich erwiesen. Der Konsum ist nachweisbar mit akuten und langfristigen gesundheitlichen Risiken verbunden, weshalb ich einer Legalisierung der Droge entgegen trete.

Ende Januar gab es im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages eine öffentliche Sachverständigenanhörung zu einem Gesetzentwurf der Linken, der den Besitz von bis zu 30 Gramm Cannabiserzeugnissen zum Eigengebrauch legalisieren soll. Dabei wurde einmal mehr deutlich, dass der Konsum von Cannabis stark gesundheitsgefährdend ist und zur Abhängigkeit führt. Aufgrund genetischer Züchtung in den vergangenen Jahren wurde der THC-Gehalt von Cannabisprodukten deutlich erhöht und ist inzwischen auf mehr als zehn Prozent in Cannabispflanzen gesteigert worden. Dies birgt zusätzliche Gefahren - beispielsweise im Straßenverkehr. Studien belegen zudem, dass schon der geringe Konsum zu schwerwiegenden Angststörungen, Schwindel, Paranoia und Realitätsverlust führen kann. Ebenso besorgniserregend ist der Umstand, dass Cannabis Einstiegsdroge für den Konsum von härteren Drogen sein kann. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass das Risiko von Jugendlichen, die Cannabis rauchen sechsmal so hoch ist später härtere Drogen zu konsumieren als von Jugendlichen die kein Cannabis rauchen.

In Deutschland konsumieren etwa fünf Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen Cannabis. Die Zahl der stark Abhängigen liegt bei circa 200 000. Vor diesem Hintergrund wäre es fahrlässig, den Konsum und den Eigenanbau zu legalisieren. Jegliche Suchtprävention würde damit ad absurdum geführt.

Der Straßenhandel mit Cannabis ist trotz der bestehenden Verbote nicht vollständig zu verhindern. Es ist jedoch ständiges Bestreben von Polizei und Staatsanwaltschaft, den Handel mit Cannabis effektiv zu bekämpfen.

Mit freundlichen Grüßen

Siegfried Kauder MdB