Frage an Siegfried Ermer von elmar k. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Ermer,
Aussagen zu den nachfolgenden 2 Tatbeständen sind für meine Wahlentscheidung sehr wichtig.
1. Die in den letzten Jahren (Jahrzehnten) eingetretene massive Vermögens- und Einkommensverschiebung zu Gunsten der Reichen (Gierigen) muss gestoppt und teilweise rückgängig gemacht werden. Die Politik hat mit vielen Entscheidungen, diese Entwicklung gefördert.
Es muss doch wieder möglich werden, dass in einem Land mit einer gut funktionierenden Wirtschaft und einer demokratisch geführten Regierung, auch die arbeitende Bevölkerung ein Stück von dem Erfolgskuchen bekommt.
Soll das so weitergehen?
2. Auf dem Land werden Schulen geschlossen, Kindergärten verzeichnen freie Plätze und die Wohnungsmieten und Immobilienpreise sind im Keller.
Die Abwanderung der arbeitswilligen Bevölkerung vom Land in die Wirtschaftszentren mit überhöhten Wohnungsmieten ist durch Förderung von qualifizierten Arbeitsplätzen auf dem Land gravierend zu verbessern. Viele Menschen in der Stadt können ihre Mieten nicht mehr bezahlen
Soll das so weitergehen?
Sehr geehrter Herr Koch,
ich bedanke mich für Ihr Interesse an meiner Meinung zu Ihren Fragen.
Zu 1. Pauschal kann ich einer Verlagerung von Vermögen und Einkommen von unten nach oben nicht zustimmen. Richtig ist, dass einige Reiche noch reicher geworden sind. Richtig ist aber auch, dass einige Reiche durch die Turbulenzen an den Anlagemärkten auch ärmer wurden. Daran sind jedoch in erster Linie nicht Verschiebungen von Einkommen und Vermögen von unten nach oben verantwortlich sondern die Deregulierung der Finanzmärkte durch die Rot-Grüne-Regierung unter Kanzler Schröder, Stichwort Derivate.
Was jedoch die Selbstbedienungsmentalität einiger Konzernvorstände angeht bin ich für eine Begrenzung eines Vielfachen des Durchschnittslohns. Boni sollten unmittelbar vom Geschäftserfolg bzw. Misserfolg abhängig sein.
Zu 2. Die sogenannte Landflucht ist keine neue Erscheinung. Seit Jahrzehnten ist diese Entwicklung spürbar, und sie vollzieht sich nun auch zwischen einzelnen Bundesländern. Dem Einhalt zu gebieten, müsste ein spezielles Konjunkturprogramm für ländliche Regionen aufgelegt werden mit Standortanreizen für Unternehmen und Privatpersonen (Steuern), die allerdings mit Auflagen (Langfristigkeit) verbunden sein müssten. Dies ließe sich mit einer degressiv gestalteten Sonderwirtschaftszone realisieren, z.B. mit geringeren Steuersätzen über einen langen Zeitraum (20 bis 30 Jahre). Ähnliche Programme gab es übrigens schon. Ich erinnere nur an das Berlinförderungsgesetz.
Mit besten Grüßen
Siegfried Ermer
Sie können sicher sein, dass ich alle Mails selber lese und schreibe. Ich ermächtige mich auch keines Teams, das für mich Mails vorformuliert oder gar autonom beantwortet und so zu einem inflationären Mailaufkommen beiträgt.