Frage an Siegfried Ermer von Rainer T. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Charles de Gaulle lehnte bekanntlich einen europäischen Zentralstaat ab und forderte statt dessen das "Europa der Vateränder". Wie verstehen Sie diesen Begriff? Welche politische Vorstellung haben Sie von Europa?
Sehr geehrter Herr Thesen,
Europa liegt mir am Herzen, deshalb darf eine falsche Währung Europa nicht spalten. Vielen Dank, dass Sie das Thema aufwerfen.
Nicht nur de Gaulle, sondern Frankreich generell wird auf Hoheitsrechte niemals verzichten, z.B. seine Armee unter die Kontrolle eines europäischen Zentralstaats stellen. Schließlich ist die französische Politik ausgerichtet, Europa in ihrem Sinn zu steuern. So musste auch "Deutschlands Atombombe", die D-Mark, entsorgt werden. Oder wie Delors sagte:"»Ich habe immer für die Abschaffung der D-Mark gekämpft. Sie ist das letzte Machtmittel der Deutschen."
Deshalb wird es meiner Meinung nach auch keinen europäischen Zentralstaat geben. Von den Engländern erst gar nicht zu sprechen.
Ich finde das aber auch nicht weiter schlimm: Wir haben in Europa einen Reichtum an Sprache, Kultur, Wissen und Mentalitäten, oder eben viele "Vaterländer". Warum sollten wir alles vergemeinschaften und nivellieren, oder um es salopp zu sagen, vermanschen? Noch nie gab es in Zentraleuropa so lange Frieden, und noch nie war die Verständigung für und das Interesse an unseren Nachbarn so groß wie heute. Warum wollen wir das aufs Spiel setzen? Damit der Euro Europa spaltet? Nein!
Deshalb verfolgt Die Alternative für Deutschland eine Politik der Zusammenarbeit der Demokratien Europas unterRespektierungeinergrundsätzlichenstaatlichenSouveränität.IndenKernbereichen staatlichenHandelnssollendieStaatenimRahmeneinesnochnäherzudefinierenden Staatenbundesengzusammenarbeiten.DieAlternativefürDeutschlandtrittfüreinEuropader Vaterländer ein.
Mit herzlichen Grüßen
Siegfried Ermer
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