Sind Ihnen Studien zur Lernbehinderung durch Schüler nichtdeutscher Herkunft bekannt?
Auf Seite 11 Ihres LTW Programms 2024 steht: "Ferner hat sich gezeigt, dass diese Kinder, nicht zuletzt wegenungenügender Sprachkenntnisse, dem Unterricht schlecht folgen können und dadurch einheimische Schüler in ihrem Lernfortschritt behindern."
Liegen Ihnen Studien oder anderweitige Untersuchungen des vermuteten Effekts vor? Ich würde gerne verstehen, durch welche Quellen die Aussage begründet wird.
Sehr geehrter Herr S.,
wie Sie wissen bin ich kein Bildungspoltiker, sondern Innenpolitiker. Ihre Frage ist bei mir nicht am völlig richtigen Platz. Das Programm wurde allerdings von erfahrenen Padagogen erarbeitet. Ich selber habe Erfahrung im Bereich der Erwachsenenbildung.
Ob es diesbezüglich Studien gibt, kann ich Ihnen nicht beantworten. Nach Gesprächen mit Pädagogen und Schülern aus meinem Wahlkreis bestehen für mich keine Zweifel daran, dass es zu Beeinträchtigungen im Unterricht kommt, wenn Schüler aufgrund sprachlicher Schwierigkeiten dem Unterricht nicht folgen können. Der Unterrichtsstoff wird wegen zu hohem wiederholten Erkläraufwand nicht geschafft. Gleichzeitig fehlt die Kapazität, um sich zeitgleich um andere schwächere Schüler zu kümmern. Der Lehrer kann sich nicht zerteilen. Selbst bei der Sicherstellung des Unterrichts in Klassen mit fremdsprachigen Kindern, werden Kapazitäten gebunden, die dann zum Stundenausfall in den Regelklassen führen. Was wiederum bedeutet, dass der Unterrichtsstoff in der verbleibenden Zeit komprimiert werden muss.
Man kann dazu sicher eine breit angelegte Studie mit Interviews und Befragungen von Schülern und Lehrern erstellen. Es würde mich überraschen, wenn diese Studie zu einem anderen Ergebnis käme.