Frage an Sebastian Tröbs von Uwe R. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Tröps,
wir leben auf dem Lande in einem Eigenheim mit eigener Klärgrube.Diese Klärgrube wurde bereits Mitte der Achtziger Jahre gebaut,funktioniert immer noch hervorragend und die Abwasserwerte sind gut. In der Kammer vor dem Auslauf leben sogar Wasserflöhe ! Bis 2015 sind wir nun per Auflage angehalten eine neue biologische Anlage zu errichten. Diese neuen Klärgruben verbrauchen für den Betrieb des Membran-Kompressor Energie. Weiterhin wird die Anlage im Jahr bis zu 2 mal von einer Kontrollperson angefahren und überprüft,bzw. es werden Wasserproben entnommen. Was alles mit hohen Kosten verbunden ist. Ich bin durchaus der Meinung das der techn. wissenschaftliche Fortschritt zur Verbesserung der Umwelt genutzt werden muss.
Weshalb sollte ich aber ein funktionierendes System ,was keinerlei Fremdeinspeisung von Energie benötigt , durch ein System ersetzen ,welches Energie bei Betrieb und Wartung sowie Kontrolle verbraucht. Wird die eventuell verbesserte Abwasserqualität nicht durch den erhöhten Energieverbrauch förmlich aufgefressen. Bei bundesweit vielen tausend Anlagen kommt da schon eine Menge zusammen. Das Ziel ist doch eigentlich Energieeinsparung .
Gibt es Alternativen ,Systeme die keine Energie verbrauchen?
Wird sich an der Gesetzeslage zu diesem Thema nochmals etwas ändern?
Mit freundlichen Grüßen
Uwe Roscher
Sehr geehrter Herr Roscher,
vielen Dank für Ihre Frage.
Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie fordert die Erreichung eines "guten ökologischen und chemischen Zustandes" aller Gewässer innerhalb der EU bis zum Jahr 2015. Wir GRÜNE unterstützen dieses Ziel ganz grundsätzlich. Für die Umsetzung des Ziels hat das Sächsische Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft am 19. Juni 2007 festgelegt, dass die erforderliche Sanierung von vorhandenen Kleineinleitungen, die nicht den Anforderung des § 7a entsprechen, im Freistaat Sachsen bis spätestens 31. Dezember 2015 vorzunehmen ist.
Inwieweit Ihre Anlage der Anforderung nach dem "Stand der Technik" entspricht, kann ich aus der Ferne natürlich nicht beurteilen. Sollten Sie der Meinung sein, dass die Umweltbelastung ihrer derzeitigen Grube zu vernachlässien ist, solllten Sie sich an Ihre Untere Wasserbehörde wenden. Offenbar wurde Sie ja von dieser beauftragt, nachzurüsten.
Sollte Ihre Anlage nicht den den Anforderungen entsprechen, empfehle ich Ihnen die staatlich Förderung des Freistaates Sachsen in Anspruch zu nehmen. Die Förderung von privaten dezentralen Abwasseranlagen wie Kleinkläranlagen, Abwasserteichen oder abflusslosen Gruben wir mit 1.000 Euro bezuschusst. Ich gehe davon aus, dass Sie förderberechtigt sind. Die Details finden Sie hier:
http://www.sab.sachsen.de/de/p_umwelt/detailfp_ul_2420.jsp?m=2009505
Sollten Sie über ein ausreichend großes Grundstück verfügen, empfehle ich Ihnen eine Pflanzenkläranlage. Diese ist ohne großen technischen Aufwand, verhältnismäßig preisgünstig zu installieren. Sollte Ihr Grundstück ein Gefälle aufweisen, können Sie sogar auf jede Elektrik verzichten und die Anlage somit stromlos betreiben.
Hier kann ich Ihnen die Firma Aqua Nostra ( http://www.aqua-nostra.de ) aus Mittelsachsen empfehlen. Die Mitarbeiter bauen Pflanzenkläranlagen aus Überzeugung und achten sehr auf Qualität.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen ein wenig weiterhelfen.
Mit freundlichen Grüßen
Sebastian Tröbs