Frage an Sebastian Tröbs von Jürgen H. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Welches Konzept vertreten die Grünen zur Lösung des Verkehrsproblems (Alternative zur Ablehnung der Umgehungsstraße) in Freiberg?
Sehr geehrter Herr Hübler,
wir Grüne aus Freiberg leiden ebenso wie alle Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt an dem hohen Aufkommen an PKW und LKW, der sich jeden Tag durch Freiberg schiebt. Auch erholen wir uns im Zweifel eher bei einem Spaziergang am Donatsring als im Freiberger Stadtwald. Wir können die Forderung nach eine Umgehungsstraße sehr gut verstehen. Fakt ist aber, dass bis auf einen symbolischen Spatenstich noch nichts in Bezug auf die Umgehungsstraße geschehen ist. Das liegt zum einen an der erfolgreichen Klage eines Naturschutzverbandes aufgrund von Planungsfehlern der zuständigen Stellen zum anderen weil schlicht und einfach kein Geld dafür da ist.
Der für die Finanzierung maßgebliche Bundesverkehrswegeplan wird 2015 durch einen neuen ersetzt werden. Fraglich ist, ob die Umgehungsstraße dort eine priorisierte Position erhalten wird. Mittlerweile setzt sich auch innerhalb der CDU/CSU und der FDP die Erkenntnis durch, mehr Geld in den Straßenerhalt als immer weiteren Ausbau zu setzen.
Was wir also brauchen ist ein Konzept, wie wir Bürgerinnen und Bürger Freibergs bereits heute von dem Verkehrslärm geschützt werden. Als eine Anregung haben wir ein Planungsbüro beauftragt, Ideen zu entwickeln, wie die Stadt mit wenig Aufwand von PKW-Verkehr entlastet werden kann. Unter anderem wurde in dem Konzept Schutzstreifen für Fahrradfahrer, Flüsterasphalt für die lärmgeplagten Bürger oder Kreisverkehre an Knotenpunkten wie der Dresdner Straße Ecke Peter-Schmohl-Straße empfohlen.
Die detaillierte Version haben wir der Stadt zugänglich gemacht. Natürlich sind wir nicht in der Lage ein komplett auf Freiberg abgestimmtes Verkehrskonzept zu entwickeln. Das muss die Stadt Freiberg leisten - die Kompetenz dazu hat sie.
Unsere Aufgabe als GRÜNE ist es, von der Stadt Maßnahmen einzufordern, wie wir von dem Verkehrslärm geschützt werden können. Ein warten auf die Umgehungsstraße darf nicht die Antwort sein.
Mit freundlichen Grüßen
Sebastian Tröbs