Warum wollen Sie das Tempelhofer Feld bebauen?
Im Video des RBB vom 18.9. sprechen Sie sich für eine Randbebauung des Tempelhofer Felds aus. Sie sagen, Sie möchten "mit der Stadt darüber sprechen". Bereits 2014 haben wir Berliner uns jedoch im Rahmen des Volksentscheids sehr deutlich festgelegt. Wir wollen das Feld zu 100% erhalten. Was gibt es da Ihrer Meinung jetzt noch zu besprechen?
Sehr geehrter Herr P.
vielen Dank für Ihre Frage, die ich gerne beantworte.
Das derzeit ungenutzte THF-Areal ist eine der größten Potenzialflächen unserer Stadt. Aber es ist, wie Sie richtig darauf hinweisen, durch den Volksentscheid von 2014 für eine Weiterentwicklung gesperrt. Das akzeptiert die FDP. Wir glauben aber auch, dass Zeiten und Anforderungen sich geändert haben, und wollen darüber mit der Stadt und ihren Bürgern reden. Denn der Linkskoalition ist das Thema Bauen fremd. Sie ergeht sich stattdessen in ideologiegetriebener Wohnungsbauverweigerung.
Wir wollen diese Bremsen lösen, denn es geht um viel mehr als nur die Entwicklung des Tempelhofer Rands. Berlin muss sich entscheiden, ob es weiter Versuchslabor für ideologische Experimente sein oder ob es Probleme endlich lösen will.
Eine behutsame Randbebauung des Tempelhofer Felds entwickelt den ganzen Stadtteil zu einem Ort mit wesentlich höherer Aufenthaltsqualität. Die Fläche wird nicht schrumpfen, sondern an ihren Rändern wachsen.
Für ein großes Angebot an Wohnraum wollen wir einen Dreiklang etablieren: ein Drittel Genossenschaftsbau, ein Drittel öffentlicher Wohnungsbau, ein Drittel privater Wohnungsbau. Nach dem erfolgreichen Volksentscheid wollen wir für das neue Viertel eine „Berliner Mischung“ vorsehen, die Haushalte mit unterschiedlichen Einkommen und ein Miteinander von Wohnen und Gewerbe zulässt. Dabei wünschen wir uns keine eintönige, sondern eine zukunftsweisende Bebauung.
Und so scheint es auch eine Mehrheit der Berliner zu sehen. Auf eine entsprechende Frage antworteten in einer im April veröffentlichten Civey-Umfrage im Auftrag des "Tagesspiegel" 60,5 Prozent mit Ja. 35,0 Prozent sagten Nein, 4,5 Prozent hatten keine Meinung dazu.
In der Hoffnung, Ihre Frage zu Ihrer Zufriedenheit beantwortet zu haben, verbleibe ich
Mit freundlichen Grüßen
Sebastian Czaja