Frage an Saskia Ludwig von Edith S. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Wir werden von der Bundes- und Landesregierung allein gelassen.
Schon 1988 hat sich meine Mutter mit der Herstellung und dem Verkauf von Damenmode in Potsdam selbstständig gemacht. Sie hat die wilden Zeiten von der Einführung der D-Mark bis zum Euro mitgemacht und seit 1993 führen wir Enjoy-Mode gemeinsam. Wir sind stolz darauf, das Geschäft als inhabergeführtes Unternehmen zu einer guten Adresse für gehobene Damenmode mit einer großen Stammkundschaft in Potsdam etabliert zu haben.
Unsere Kundinnen haben im April den Laden mit einem „Ach was bin ich froh, dass Sie überlebt haben“ betreten, aber werden wir das im Februar oder im März 2021 wieder erleben?
Der im November beschlossene „Lockdown light“ war nicht leicht, die Zahl der Kunden verringerte sich drastisch. Doch nun empfinden wir uns nun als Opfer der gegenwärtigen Situation. Wir haben dafür gesorgt, dass sich unsere Kunden streng an die AHA Regeln halten, wir haben auch ca. 600 Alltagsmasken hergestellt und verkauft.
Doch jetzt werden wir mit unseren Sorgen allein gelassen.
Der Laden ist geschlossen, die Regale sind voll. Doch wir müssen an die Zukunft denken. Im Frühjahr 2020 wurde die im Oktober gelieferte Ware geordert, sie konnten wir nur „mit halber Kraft“ anbieten. Unsere stärksten Monate November und Dezember fielen der Krise zum Opfer, kein „Winter-Sale“.
Das Ordern der Herbst- und Wintermode 2021/21 findet im Januar statt, wie sollen wir angesichts des vollen Lagers für die Zukunft planen? Werden wir die Krise überleben?
• Wir warten seit November 2020 angekündigte Unterstützung.
• Wir erleben, dass sich unsere Kunden vermehrt an die großen Online Händler wenden, nur die haben die Strukturen, um georderte Kleidungsstücke umzutauschen.
Unsere Fixkosten wie Miete und dgl. fallen weiterhin an, von Mieterhöhungen wird gesprochen.
Wir wissen nicht, wie wir unsere Miete oder Rechnungen zahlen sollen, die Reserven sind aufgebraucht. Wie sollen wir ohne Einnahmen ordern?
Kathleen Rappich
Edith Stahr