Frage an Sascha Raabe von Michaela S. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Raabe,
was halten sie von unserem momentanen Gesundheitswesen? Die Bevölkerung muß immer mehr selber zahlen. Sei es die Praxisgebühr oder die (Zu-) Zahlung o.ä. Soll es bald nur noch für Reiche möglich sein gesund zu sein und zu bleiben?
Oder Andere Frage. Was ist mit den Ärzten in den Kliniken? Wie viel sollen die noch arbeiten? Da kann man nicht mehr auf Qualität hoffen.
Und auch alle anderen Angestellten im Med. Bereich, müssen Überstunden machen, ohne Ende und bekommen noch das ncoh nicht einmal Vergütet.
Wie stehen sie dazu? Und was wollen sie daran ändern, wenn sie gewählt werden?
MfG M. Schulz
Sehr geehrter Herr Schulz,
aufgrund des demografischen Wandels stehen die sozialen Sicherungssysteme heute wesentlich mehr unter Druck, als dies noch in den sechziger oder siebziger Jahren der Fall war. Dabei ist paradox: Gerade weil unser Gesundheitssystem so gut ist, werden wir heute alle älter. Dieser glückliche Umstand führt aber unweigerlich auch dazu, dass die Kosten für Rente, Gesundheit und Pflege steigen.
Um die Beiträge nun nicht explodieren zu lassen, hat die SPD 2004 die Gesundheitsreform umgesetzt. Leider wurde dieser längst notwendige Schritt von Seiten der Vorgängerregierung nicht bereits viel früher unternommen - dann wären die Probleme heute wohl längst nicht so gravierend, wie es der Fall ist.
Um in Zukunft eine gerechte Gesundheitsversorgung und -finanzierung zu sichern, werbe ich für das SPD-Gesundheitsmodell der solidarischen Bürgerversicherung, die wir in der nächsten Legislaturperiode einführen werden - sofern die Regierungsverantwortung in unserer Hand bleibt. Dabei werden erstmals alle Einkommen, auch die aus Kapitaleinnahmen, für die Finanzierung der Gesundheitskosten herangezogen. Außerdem sollen künftig alle in die Bürgerversicherung einzahlen, also auch Beamte, Politiker, Selbständige und Besserverdiener. Damit verlagern wir die Kosten hin zu den großen Einkommen - gemäß dem Prinzip: Starke Schultern müssen auch mehr Lasten tragen.
Dem gegenüber steht die Kopfpauschale der Union, die der Krankenschwester den gleichen Beitrag abverlangen will wie dem Chefarzt. Dies ist eins von vielen Beispielen dafür, dass die Union vollkommen die Sorgen und Probleme des kleinen Mannes aus dem Blick verloren hat.
Übrigens wäre es unter einer Unionsführung damit noch nicht genug für das Beispiel der Krankenschwester: Auch die Steuerfreiheit auf Nacht- und Feiertagszuschläge soll abgeschafft werden. Auch hier steht die SPD für einen Erhalt, damit nicht gerade diese fleißigen Menschen die Belastungen tragen müssen.
Ich hoffe, Ihnen mit meiner Antwort geholfen zu haben. Für weitere Informationen biete ich Ihnen auch einen Besuch auf meiner Homepage an: www.sascha-raabe.de
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Sascha Raabe