Porträt Sascha Müller
Sascha Müller
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Lina S. •

Was denken Sie über das Frauenstatut Ihrer Partei?

Sehr geehrter Herr Müller,

ich interessiere mich sehr für das Frauenstatut von Bündnis 90/Die Grünen, das ein Alleinstellungsmerkmal Ihrer Partei ist. Deshalb hoffe ich, dass Sie mir ein paar Fragen dazu beantworten können.
- Braucht es aus Ihrer Sicht das Frauenstatut auch heute noch, Jahrzehnte nach seiner ersten Fassung? Womit begründen Sie Ihre Meinung?
- Inwiefern zeigt sich die Ideen des Frauenstatuts auch in der restlichen Parteiorganisation?
- Fühlen Sie sich durch das Statut benachteiligt? Wie schätzen Sie die Meinungen anderer männlicher Parteimitglieder dazu ein?

Mit freundlichen Grüßen,
Lina S.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau S.,

das Frauenstatut gehört zur DNA der grünen Partei und der Erfolg gibt uns recht. Keine andere Partei in Deutschland hat unter den Mitgliedern einen so hohen Frauenanteil (rund 41%, https://de.statista.com/statistik/daten/studie/192247/umfrage/frauenanteil-in-den-politischen-parteien/), wenngleich er noch nicht den demographischen Wert von etwas mehr als 50% erreicht.

Letztlich erfüllen wir damit auch den grundgesetzlichen Auftrag, Männer und Frauen gleich zu stellen.

Wir haben zudem als Partei im Dezember 2020 auch ein Vielfaltsstatut eingeführt, denn neben dem Merkmal Geschlecht gibt es auch viele andere Merkmale, wie Herkunft, sexuelle Orientierung oder Bildungsgrad, die einen Menschen ausmachen (https://cms.gruene.de/uploads/documents/20210122_Vielfaltsstatut.pdf).

Ziel ist v.a. nicht übereinander, sondern miteinander zu reden und so dem Auftrag des Grundgesetzes, wonach Parteien an der Meinungsbildung mitwirken, voll und ganz gerecht zu werden.

Seit einiger Zeit diskutiert ja sogar die CSU über eine Frauenquote für sich, auch wenn die Ergebnisse bisher eher mager sind. Insofern gibt es keinen Grund für Grüne vom Frauenstatut abzurücken, denn es gibt in der Partei aber v.a. in der Gesellschaft noch viel zu tun.

Die Diskriminierungsperspektive ist immer auch individuell und subjektiv. So lange aber gesamtgesellschaftlich noch Defizite bestehen, ist die Frauenquote/das Frauenstatut der beste Weg, diese zu mildern und zu beseitigen. Ich persönlich fühlte mich jedenfalls als Mann in der Partie zu keinem Zeitpunkt benachteiligt.

Mit freundlichen Grüßen

Sascha Müller

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