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Sascha Jecht
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Frage von Matthias M. •

Wie wollen Sie innovative Lösungsansätze nach den cradle to cradle (C2C) Leitlinien in Sachsen befördern?

Sehr geehrter Herr Jecht,

Vom Prof. Dr. Michael Braungart und William McDonough wurden Leitlinien für einem biologischen und technischen Kreislauf entwickelt und weltweit eingeführt.

https://www.youtube.com/watch?v=pacsAb5eEoE

Welche Position bezieht Sie als Architekt zu dieser Entwicklung?

Sind Sie an einer Kooperation zu dieser Thematik interessiert?

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Antwort von
BSW

Sehr geehrter Herr M.,

Das BSW setzt sich dafür ein, dass die Frage des Wohnens, was wir als Grundrecht verstehen, gesellschaftlich nicht dem Gewinn- sondern dem Gemeinwohlinteresse folgt. Wir möchten schnellstmöglich die Metropolregionen Leipzig, Dresden und Chemnitz durch umfangreiche Investitionen stärken, sodass adäquater und bezahlbarer Wohnraum der Bevölkerung und den absehbaren Aufgaben zur Verfügung steht. Wir möchten einen effektiven und modernen Bausektor, hierin gehören natürlich auch Fragen von Technologie und Ökologie, was auch C2C betrifft.

Das BSW steht für Klima- und Umweltschutz als ökologische Aufgabenstellung, die wir durch ingenieurtechnische Innovation und eine effektive Einbeziehung der wirtschaftlichen Kompetenz und Kreativität angehen werden. Wir wollen eine aktive Wirtschaftsförderung ökologischer Projekte, zudem erkennen wir die Notwendigkeit der CO2 Reduktion an. Symbolpolitik mit teilweise schädlichen Folgen für Ökologie und Ökonomie lehnen wir jedoch ab und streben einen funktionierenden und sozialverträglichen Umweltschutz an. 

Schon im Rahmen meines Studiums habe ich mich im Speziellen mit der Frage der Nachhaltigkeit des Bauens und des Wohnens beschäftigt. Die Integration des C2C Prinzips im Sinne der Rezyklierung von Baustoffen sehe ich als sehr wichtigen und notwendigen Schritt für die Fortentwicklung unserer Gesetzgebung und Zulassung, auf Landes- aber auch auf Bundesebene an. Wir müssen Normen und Anforderungen anpassen, wie auch entgegen den Interessen starker Lobbyverbände agieren, sodass wir unsere Bautechnologie und unser Baustoffmanagement in naher Zukunft optimieren. Hierfür braucht es in den kommenden 5 Jahren Pilotprojekte und Laborbereiche für den Erfahrungszuwachs im deutschen Kontext bzgl. C2C, mit denen der gesetzliche Rahmen angepasst werden kann. Auch die Kooperation mit der kommunalen Ebene ist dabei wichitg.

Globale Knappheit der Ressourcen, Teuerung der Transportkosten, wie auch die Kosten ökologischer Schäden werden mittelfristig dafür sorgen, dass wir autonomer, diversifizierter und effizienter bereits vorhandene Ressourcen im Land nutzen müssen, um nicht zuletzt auch unsere nationale Souveränität zu sichern. Insbesondere die Aufgabe des Bauens im Bestand kann durch Rezyklierung gewinnen, teilweise auch der Neubau, was bei Anpassung der Normung eine Kostenersparnis bedeutet. Beispiele wie aus den Niederlanden zeigen einen sinnvollen Weg, an dem ich mich für die kommende Legislatur orientieren würde.

Zur Kooperation - Das BSW unterstützt die Förderung innovativer und heimischer Unternehmen sowie die Kooperation solcher Unternehmen mit unseren Hochschulen. Eine Kooperation des Landes Sachsen mit der EPEA, die Teil des deutschen Unternehmens Drees & Sommer ist, müsste evaluiert werden, grundsätzlich sollten (im Bauwesen) Normung und Zulassungen, idealerweise auch Zertifizierungen, Hoheit des Staates sein.