1. Sind Sie für die Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht? 2. Wenn ja, haben Sie einen zu dieser Dienstpflicht vergleichbaren Dienst geleistet?
Guten Tag Frau Schweizer,
Die CDU hat sich für die bundesweite Einführung eines verpflichtenden Gesellschaftsjahrs ausgesprochen und eine freiwillige Variante abgelehnt.
Unterstützen Sie diese Beschlussfassung?
Wenn ja, wie begründen Sie diese?
Haben Sie betreffs der allgemeinen Dienstpflicht selber einen vergleichbaren Einsatz (z.B. ein Freiwilliges soziales Jahr oder einen Bundesfreiwilligendienst) geleistet?
Wenn nicht, würden Sie einen solchen Dienst nachträglich leisten?
Viele Grüße, Thomas S.
Sehr geehrter Herr S.,
herzlichen Dank für Ihre Frage. Ich unterstütze den Vorschlag der Einführung eines verpflichtenden Gesellschaftsjahres. Ich halte es für richtig, junge Menschen gerade in der heutigen Zeit frühzeitig an ein gesellschaftliches Engagement zu führen und diese für den Dienst an der Gesellschaft zu gewinnen.
Allen, die dies auch jetzt schon freiwillig leisten, gilt unser aller Dank und Anerkennung. Dennoch sollten auch diejenigen für ein Gesellschaftsjahr gewonnen werden, die sich unter Umständen nicht aus eigener Motivation heraus dafür entschieden hätten. Ich bin davon überzeugt, dass es in diesen Fällen nicht daran liegt, dass diese junge Menschen nicht bereit wären, sich für die Gesellschaft einzubringen. Vielmehr liegt es meiner Einschätzung nach daran, dass gerade junge Menschen oftmals nicht genau wissen, wie umfangreich die Möglichkeiten für ein gesellschaftliches Engagement sind. Deswegen unterstütze ich auch die Herangehensweise, dass bei einem verpflichtenden Dienstjahr ein möglichst breites Angebot geschaffen wird. Nur dann kann auf die individuellen Interessen und Fähigkeiten der Menschen eingegangen werden.
Ich selbst habe keinen vergleichbaren Dienst geleistet. Jedoch engagiere ich mich im Verein Schwabenkitz, den ich gegründet habe und dem ich als Co-Vorsitzende vorstehe, für den Tier-, Arten- und Naturschutz. Ein Dienst an der Gesellschaft ist meiner Meinung nach viel breiter zu verstehen, als dieser in vielen Diskussionen verstanden wird (dort wird zumeist über die Bundeswehr, Rettungsorganisationen oder die Pflege gesprochen). Vielmehr sollten auch die schon heute bestehenden Engagementmöglichkeiten, die beispielsweise im Rahmen eines ökologischen Jahres geleistete werden können, bei einer möglichen Dienstpflicht miteinbezogen werden.
Freundliche Grüße
Sarah Schweizer