Frage an Sandro Kappe von Sina W. bezüglich Soziale Sicherung
Wie wollen Sie vermeiden, dass die Obdachlosenzahlen möglicherweise in Hamburg steigen und was wollen Sie gegen Obdachlosigkeit insbesondere von Kindern und Familien tun?
Liebe Frau W.,
vielen Dank für Ihre Frage. Ich finde die Frage sehr interessant.
Ich durfte selber beobachten wie schwer es ist, wenn man obdachlos ist. Vor
Jahren bin ich regelmäßig beim DRK Nachtbus mitgefahren. Wir haben erst
Brötchen beim Bäcker abgeholt, dann beschmiert und an Obdachlose in der
Innenstadt verteilt. Da erlebt man einige Schicksale, die einen berühren.
Das kann ich Ihnen sagen. Viele Obdachlose wollten nicht in entsprechende
Einrichtungen, weil sie Angst vor Überfällen hatten. Ich konnte das gar
nicht verstehen. Sie haben lieber draußen geschlafen, als in den
Unterbringungen. Für mich, der noch nie obdachlos war, ist das weiterhin
unverständlich. Es zeigt aber, wo das Problem ist. Die Einrichtungen müssen
umgebaut werden. Daher begrüße ich die Sanierung des Pik As. Hier erfolgt
eine Sanierung. Mehr Räume entstehen, jedoch nicht mehr Schlafplätze. So
verlieren die Bedürftigen die Angst vor derlei Einrichtungen, was zu
begrüßen ist.
Aber das Ziel kann natürlich nicht sein, dass die Menschen weiterhin in
derlei Situationen verharren. Hier müssen Sozialarbeiter durch intensive
Betreuung versuchen die Bedürftigen von der Straße zu bekommen. Jeder
Sozialarbeiter verhindert durch gute Arbeit Unterbringungskosten. Aus
meiner Sicht braucht Hamburg daher viel mehr Sozialarbeiter, die sich
derlei Problemen annehmen und aktiv unterstützen.
Ich weiß, dass es unüblich ist, eine Gegenfrage zu stellen. Dennoch würde
mich interessieren, welche Berührungspunkte Sie bereits mit Obdachlosen
hatten?
Gerne können wir uns zu diesem Thema auch einmal persönlich austauschen.
Rufen Sie mich gerne an und wir machen einen Termin aus: 0151/15591280.
Mit den besten Grüßen
Sandro Kappe
www.sandrokappe.de