Frage an Sandra Ahrens von Sabrina M. bezüglich Familie
Sehr geehrte Frau Ahrens!
In der heutigen Zeit ist es für viele Familien mit Kindern wichtig, dass beide Elternteile die Möglichkeit haben ihren Beruf auch weiterhin auszuüben um eine finanziell sichere Zukunft für sich und ihre Kinder zu ermöglichen.
Doch wie soll Beruf und Karriere unter einen Hut gebracht werden? Für mich stellt sich die Frage in wie weit der Staat Möglichkeiten bietet seine Kinder ganztags betreuen zu lassen, mit dem sicheren Gefühl, dass die Kinder gut aufgehoben sind?
Sehr geehrte Frau Meyer,
zentrales Thema für uns in der CDU ist die Wahlfreiheit der Eltern sich dafür entscheiden zu können, ob sie auf Zeit oder Dauer aus dem Berufsleben ausscheidee und sich um die Erziehung ihrer Kinder selbst kümmern oder ob Sie weiter arbeiten möchten bzw. müssen. Damit Eltern sich wirklich frei entscheiden können, müssen aber auch die Rahmenbedingungen stimmen. Daher finden wir, dass die Einführung des Elterngeldes zum 01. Januar 2007 ein erster Schritt in diese Richtung war. Es soll Eltern ermöglichen ohne große finanzielle Einbrüche, die erste Zeit nach der Geburt zu Hause bleiben zu können oder in Teilzeit weiter zu arbeiten. Als Lohnersatzleistung erkennt es zudem zum ersten Mal an, das Hausarbeit und Betreuung der Kinder zu Hause eine anerkennenswerte und hoch zu schätzende Leistung ist. Doch um eine echte Wahlfreiheit zu gewährleisten müssen wir auch die Angebote der Kindertagesbetreuung ausbauen:
Viele Eltern wünschen oder benötigen eine Betreuung schon für unter Dreijährige. Für Eltern, insbesondere berufstätige, ist eine verlässliche Betreuung ihrer Kinder schon in jungem Alter sehr wichtig. Deswegen werden wir konsequent den eingeschlagenen Weg fortsetzen und diesen Bereich bedarfsgerecht ausbauen.
Bereits im Kindergarten kann und muss der Grundstein für gute Bildungschancen und Integration gelegt werden. Wir möchten erreichen, dass die ersten Schritte zur Förderung sozialer und sprachlicher Kompetenzen verbindlich gemacht werden. Zusätzliche Verbesserungen wollen wir durch Angebote in musikalischer oder künstlerischer Früherziehung, Fremdsprachenunterricht und altersgemäße Sport- und Bewegungsangebote erreichen.
Einführung eines verpflichtenden dritten Kindergartenjahres: Nach unserer Ansicht ist dies erforderlich, damit unsere Kinder mit gleichen Chancen und auf einem vergleichbaren Stand ihre Schulzeit beginnen können. Nur so werden wir den Übergang von der Kindertagesbetreuung zur Grundschule stufenlos organisieren können.
Beitragsfreies drittes Kindergartenjahr: Wir werden dafür sorgen, dass auch die Kinder in den Kindergarten kommen, deren Eltern sich das nicht leisten können oder wollen. Wir wollen für alle Kinder die gleichen Grundfertigkeiten sicherstellen, wenn sie in die Schule kommen. Nur so können wir Defiziten vorbeugen, die bei der Integration von Kindern mit Migrationshintergrund, aber auch in Schule, Berufsausbildung, Studium oder am Arbeitsplatz große Probleme hervorrufen können. Wir setzen uns für die Finanzierung über eine bundeseinheitliche Lösung ein. Die durch die Kostenübernahme des Bundes freiwerdenden Mittel werden wir für Personalverstärkungen zur Binnendifferenzierung in Kitas einsetzen.
Ausweitung der Betreuungszeiten und betriebsnahe Betreuungsangebote: Wir wollen eine Ausweitung der Betreuungszeiten und flexiblere Öffnungszeiten in Kindergärten, um durch die längere und variablere Betreuung eine zusätzliche Erleichterung für berufstätige Eltern zu erreichen. Zudem möchten wir die betriebsnahen Betreuungsangebote ausweiten. Für viele Eltern bedeutet es eine Erleichterung, wenn sie ihre Kinder betriebsnah untergebracht wissen. Unternehmen können auf diese Weise Mitarbeiter stärker binden und Ausfallzeiten reduzieren.
Ausbau der Ferienbetreuung: Wir wollen die Ferienbetreuung ausbauen, um berufstätige Eltern zu unterstützen, sozial benachteiligten Kindern den Tag strukturierende Angebote zu machen und eine ganzjährige Betreuungsmöglichkeit zu gewährleisten.
Überführung der Verantwortlichkeit für Kindergärten in das Bildungsressort: Um einen stufenlosen Übergang von der Kindertagesbetreuung zur Grundschule zu garantieren und in diesem Bereich eine Politik aus einer Hand zu gewährleisten, setzen wir uns dafür ein, die Verantwortlichkeit für die Kinderbetreuung ins Bildungsressort zu geben.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre Sandra Ahrens