Frage an Sabine Ponath von Alexander J. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrte Frau Ponath,
im Zuge der Klimaerwärmung machen die bayerischen Skigebiete doch fast alle keinen Sinn mehr. Brauneck, Spitzing und Sudelfeld sind doch weitgehend nur noch Kunstschneebänder im Grünen. Der Skibetrieb kann, wenn überhaupt nur noch mit Schneekanonen aufrecht erhalten werden. Welch Folgen das für die Landschaft hat, welche Energieverschleuderung das ist, ist allenthalben bekannt!
Trotzdem lese ich zu diesem Thema nichts von Ihrer Partei oder Ihnen. Keine Rückbauforderung für zu niedrige Skigebiete, kein Vorstoß gegen immer mehr Schneekanonen, nichts. Können Sie mir das erklären?! Wie ist Ihre Position hierbei?
Mit freundlichen Grüßen
alex juli
Sehr geehrte Herr Juli,
Vielen Dank für Ihre Frage!
Ich selbst setze mich für nachhaltigen Tourismus ein und habe bereits zu meiner Zeit im Vorstand der Grünen Jugend Bayern auf das von Ihnen genannte Problem verwiesen:
http://www.gruene-jugend.de/themen/oekologie/322107.html
Zu diesen Aussagen stehe ich nach wie vor. Insbesondere möchte ich dabei die SkisportlerInnen zu Verantwortung ziehen.
Was mir damals allerdings noch nicht so sehr vor Augen war, war die große Problematik, die die Menschen haben, die derzeit noch von dieser Art Tourismus leben. Eine Rückbauforderung, die ja durchaus nötig ist, kann also nur Sinn machen, in Kombination mit Förderprogrammen zum sogenannten "nachhaltigen" oder "sanften" Tourismus, der die Umwelt schont und damit erhält. Eine intakte Umwelt ist ja dann auch wieder sehr reizvoll für BesucherInnen. Ein erfreulicher Kreislauf nach dem Motto "Schütze das, was dich erhält".
Ein Beispiel hierfür ist etwa das Ökomodell Achental bei mir im Chiemgau. Hier werden Tourismus, Wirtschaftlichkeit und Naturschutz, sowie Erneuerbare Energien und Landwirtschaft erfolgreich miteinander verknüpft. Andere brauchen bei der Entwicklung solcher Initiativen Unterstützung und Ideen. Wir dürfen die Menschen, die bislang mit dem Wintertourismus ihr Geld verdient haben (und das sind nicht Wenige) hierbei nicht im Stich lassen. Ich hoffe, Sie können meine Gedanken hierzu nachvollziehen. Bei dieser Gelegenheit möchte ich Sie zu der Wanderung auf den Hochfelln mit Toni Hofreiter (MdB) am 14.9. einladen (siehe Homepage), bei der erläutert wird, wie die Kombination aus Klimawandel und Tourismus an unseren Bergen nagt und wie man diese Entwicklung effektiv bremsen könnte.
Mit besten Grüßen aus Vachendorf,
Sabine Ponath