Frage an Sabine Leutheusser-Schnarrenberger von Burkhard R. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Sehr geehrte Frau Leutheusser-Schnarrenberger,
wie lautet Ihre Antwort zu folgenden Vorschlag:
Die Bundesregierung gibt an Bauwillige, die Passivhäuser bauen wollen, Zuschüsse nach dem Vorbild der früheren Maßnahme für Niedrigenegiehäuser.
Diese Subvention dient als Anschubfinanzierung für weitere Energieeinsparungen und wird zeitlich begrenzt. Hierdurch können Passivhäuser in einigen Jahren Standard werden.
Die Finanzierung kann durch die kürzlich vorgeschlagene Verlagerung der Steuerverwaltungen von den ländern auf den Bund erfolgen. Einsparpotential laut Bericht in der SZ vom 03./04.03.2007 bis zu 11,3 Milliarden Euro.
Sehr geehrter Herr Reineking,
vielen Dank für Ihre Mail vom 5.3.2007.
Die Einsparmöglichkeiten beim Energieverbrauch von Privathaushalten sind bekanntlich enorm. Leider spielt das Thema „Energieeffizienz“ insgesamt noch eine zu geringe Rolle in der politischen Auseinandersetzung. Man diskutiert fast nur über die Frage, welcher Energiemix die sicherste und umweltschonendste Versorgung gewährleistet. Das ist selbstverständlich von zentraler Bedeutung, verstehen Sie mich nicht falsch. Aber wir müssen gleichsam die vorhandenen Möglichkeiten ausschöpfen, um unsere horrende Energieverschwendung auf ein Mindestmaß zu reduzieren.
Ich sehe eine große Chance in Passiv- bzw. Niedrigenergiehäusern. Im Schnitt kosten diese nur rund zehn Prozent mehr als konventionelle Häuser, verbrauchen aber im Vergleich zu manchem Altbau ein Zwanzigstel der Menge an Heizöl. Die Nachfrage nach solchen „Öko-Häusern“ steigt kontinuierlich an. Zwar ist der Ölpreis zuletzt gesunken, doch gehen Experten dauerhaft von einem Anstieg der Strom- und Gaspreise aus. Es macht also keinen Sinn, auf sinkende Preise zu setzen. Man muss den Menschen klar vor Augen führen, dass sie langfristig mittels Wärmedämmung viel eher sparen können. Trotzdem brauchen wir in Deutschland auch einen Energiemarkt, der echten Wettbewerb zulässt. Einige wenige Konzerne dürfen nicht den ganzen deutschen Markt auf Kosten der Verbraucher unter sich aufteilen.
Aus meiner Sicht stellt die Förderung von Niedrigenergiebauten eine sinnvolle Investition in eine umweltgerechtere und unabhängigere Zukunft dar.
Mit freundlichen Grüßen
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger