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Sabine Kurtz
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Frage von Viktor P. •

Frage an Sabine Kurtz von Viktor P. bezüglich Innere Sicherheit

Hallo Frau Kurtz!

Ich bin 16 Jahre alt. Ich und meine Freunde wohnen in Leonberg oder Weil der Stadt und Umgebung. Meine Klassenkameraden und ich waren gestern Samstag-Abend(15.12.) im Leo-Center in Leonberg zum Weihnachts-Geschenke-Einkaufen. Es war an diesem Tag bis 24 Uhr geöffnet.

Was wir nicht gut fanden, waren mehrere "Gangs", die dort "abhingen".
Sie beleidigten fremde Mädchen und bedrohten auch Jungs und machten auch Scheinkämpfe.

Als endlich mal ein einziger Sicherheitsmann auftauchte, wurde dieser gleich von einem 15-Jährigen "Möchtegern-Gangsta" angegangen und angebrüllt. Natürlich war der 15-Jährige alkoholisiert. Wir haben von underen Freunden gehört, dass der "Typ" sich schon öfter mit der "Security" dort angelegt hat und auch über die Polizei lacht. Warum darf er das?

Ein Erwachsener rief vom Handy dann die Polizei. Gesehen haben wir die aber nicht.
Die hatten wohl noch mehr zu tun.

Wir fragen uns, warum geht es in einer Stadt so zu und warum macht die Polizei so wenig?

Können Sie was dagegen tun, damit es besser wird? Sie wohnen doch auch hier?

Oder wäre es besser, in Zukunft in Stuttgart oder Sindelfingen einzukaufen?
Dort gibt es in Einkaufs-Centern mehr und besseres Sicherheit-Personal.

Auch könnten wir mit unseren Eltern auch nach Wertheim-Village fahren.
Dort hängen auch nicht so viele Kriminelle ab, wie im Leo-Center in Leonberg.

Die Bundeskanzlerin hat im letzten Wahlkampf schöne Sätze in einem CDU-Werbe-Flyer
gesagt. Die Kanzlerin will, dass sich in Deutschland jeder Mensch an jedem Ort und
zu jeder Zeit sicher fühlen kann.

Können Sie der Kanzlerin bestätigen, dass das in Leonberg "einigermassen" zutrifft?
Wir finden, es trifft öfters in Leonberg nicht zu und viele unserer Freunde und Freundinnen auch nicht.

Wissen Sie, dass die US-Regierung ihre Bürger, vor allem Juden und Farbige, davor warnt, dass es in bestimmten Gegenden in Deutschland für US-Bürger Sicherheits- Probleme geben kann?

Danke für Ihre Antwort und schöne Weihnachten
Viktor Pravkoff und Freunde und Freundinnen

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Pravkoff,

danke für Ihre Zuschrift vom 16.12.2012.

Als Leonberger Bürgerin, die selbst oft im Leo-Center unterwegs ist, kann ich Ihren Eindruck, dass es dort Sicherheitsprobleme gebe, nicht bestätigen. Vielmehr habe ich den Eindruck, dass das Einkaufszentrum ein sicherer und angenehmer Ort ist.

Bezüglich des von Ihnen geschilderten Vorfalls am 15.12.2012 im Leo-Center habe ich mich mit der Polizeidirektion Böblingen, der zuständigen Mitarbeiterin der Mobilen Jugendarbeit in Leonberg sowie dem Leiter des Leo-Centers, Herrn Andresen, in Verbindung gesetzt.

Herr Andresen hat mir nach Befragung aller diensthabenden Mitarbeiter versichert, dass bei der "Shopping Night" an diesem Tag kein Mitarbeiter des Sicherheitspersonals "angegangen" und "angebrüllt" worden sei. Auch bei der Polizei, die regelmäßig - und gerade in der Vorweihnachtszeit verstärkt - Kontrollen im und um das Leo-Center durchführt, wurde an besagtem Samstag kein entsprechender Anruf registriert.

Laut dem Center Manager habe es seit seinem Amtsantritt vor knapp einem Jahr keine physische Gewalttat im Leo-Center gegeben. Das Einkaufszentrum sei sich seiner Rolle als Treffpunkt vieler Jugendlicher bewusst. Deshalb werde dort regelmäßig Jugendarbeit geleistet, das Wachpersonal sei im ständigen Dialog mit den Jugendlichen, die Jugend-"Streetworker" vom Waldhaus stünden den Jugendlichen im Center als kompetente Ansprechpartner zur Verfügung, und auch die Polizei leiste regelmäßig Aufklärungsarbeit.

Wie mir vom Leiter des Leo-Centers bestätigt wurde, gebe es nahezu keine Probleme mit Jugendlichen. Ansammlungen von mehr als vier Jugendlichen würden gelegentlich aufgelöst, da dieses Bild für einige - insbesondere ältere - Menschen als bedrohlich wahrgenommen werde. Bei schwerwiegenderen Vergehen spreche das Leo-Center Hausverbote aus. Diese hätten zumeist eine eindrucksvolle Signalwirkung auf das Umfeld des Betroffenen und führe meist zu einer nachhaltigen Verbesserung der Situation.

Auch nach Einschätzung der Mobilen Jugendarbeit ist Leonberg keineswegs als "gefährliches Pflaster" einzustufen. Im Leo-Center könne man - auch wenn sich nicht alle Jugendlichen immer regelkonform verhalten würden - nicht von einer Zusammenrottung von Cliquen und Banden sprechen, die andere grundlos bedrohen und "aufmischen".

Ein Blick auf die Polizeistatistik verdeutlicht, dass die Stadt Leonberg in Bezug auf die Sicherheit insgesamt gut aufgestellt ist. So liegt die Zahl der im Jahr 2011 bekannt gewordenen Straftaten pro 100.000 Einwohner in Leonberg beispielsweise deutlich unter den Werten in Sindelfingen, Böblingen, Ludwigsburg und Stuttgart.

Herr Andresen hat angeboten, Sie und Ihre Freunde zu einem Kaffee und zu einer Führung ins Leo-Center einzuladen, um Sie aus erster Hand zu informieren. Wenn Sie Interesse an einem solchen Termin haben sollten, können Sie jederzeit gerne auf mich zukommen. Auch von Seiten der Polizeidirektion Böblingen wurde angeboten, dass Sie sich gerne an den Leiter des Polizeireviers Leonberg oder dessen Vertreter wenden können, wenn Sie Kritikpunkte und Vorschläge zur Arbeit der Polizei haben sollten.

Mit freundlichen Grüßen

Sabine Kurtz
Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg Wahlkreis Leonberg - Herrenberg - Weil der Stadt

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