Frage an Rudolf Herbers von Julia R. bezüglich Soziale Sicherung
Wenn der Wortlaut der neuen Globalrichtlinie über die "Hilfen zur Weiterführung des Haushalts" ernst gemeint ist – und davon sollten wir bei Erlassen des Senats ausgehen – dann gibt es zukünftig Haushaltshilfe nach § 70 SGB XII nur noch für sozialhilfeberechtigte Menschen mit schwerer Demenz oder einer geistigen Behinderung.
Menschen, die nur körperbehindert oder blind sind und deshalb mehr oder weniger umfangreich Unterstützung im Haushalt benötigen, erhalten diese Hilfe dann nicht mehr.
Diesen Menschen will der Senat mit der neu gefassten Globalrichtlinie in Zukunft ausschließlich nur noch die so genannte „kleine Haushaltshilfe“ nach § 27 SGB XII gewähren. Absatz 3 in diesem Paragraf lautet: „Hilfe zum Lebensunterhalt kann auch Personen geleistet werden, die ein für den notwendigen Lebensunterhalt ausreichendes Einkommen oder Vermögen haben, jedoch einzelne für ihren Lebensunterhalt erforderliche Tätigkeiten nicht verrichten können. Von den Leistungsberechtigten kann ein angemessener Kostenbeitrag verlangt werden.“
Die Hamburger Sozialbehörde will auf Kosten schwerbehinderter Menschen Geld sparen.
Für viele dieser Menschen, einige kenne ich persönlich, ist damit ein selbstbestimmtes Leben in Hamburg nicht mehr möglich. Konkret: Studieren für Behinderte wird extrem erschwert, sowie die einfache Entscheidung eines behinderten Menschen, einen Spaziergang durch den Park zu machen, da Sie die benötigte persönliche Assistenz streichen wollen.
Als Hamburger Wählerin bitte ich Sie persönlich inständig, sich für die Rechte ALLER Menschen einzusetzen, um dem Fortschritt unserer modernen Gesellschaft nicht im Wege zu stehen.
Was werden Sie für die behinderten Menschen in Hamburg tun?
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Sehr geehrte Frau Radlof,
eine verbindliche Antwort - positiv oder negativ - kann ich Ihnen gegenwärtig nicht geben. Die Stadt ist durch CDU und Grüne in eine sehr schwierige Finanzlage mit hohen Schulden und verbrauchtem Vermögen gebracht worden. Erst nach der Wahl werden wir uns einen Überblick über die Lage und die Möglichkeiten im Sozialen verschaffen können. Seien Sie sicher, dass wir als Sozialdemokraten das Notwendige und das Mögliche tun werden.
Mit freundlichen Grüßen
Rudolf Herbers