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Rosa Domm
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Lina S. •

Was denken Sie über das Frauenstatut Ihrer Partei?

Sehr geehrte Frau Domm,

ich interessiere mich sehr für das Frauenstatut von Bündnis 90/Die Grünen, das ein Alleinstellungsmerkmal Ihrer Partei ist. Deshalb hoffe ich, dass Sie mir ein paar Fragen dazu beantworten können.
- Braucht es aus Ihrer Sicht das Frauenstatut auch heute noch, Jahrzehnte nach seiner ersten Fassung? Womit begründen Sie Ihre Meinung?
- Inwiefern zeigt sich die Ideen des Frauenstatuts auch in der restlichen Parteiorganisation?
- Haben Sie das Gefühl, dass sich männliche Parteimitglieder durch das Statut benachteiligt fühlen?

Mit freundlichen Grüßen,
Lina S.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte L. S.,

vielen Dank für Ihre Anfrage zum Frauenstatut der Grünen Partei vom 8. März. Auf Ihre drei Fragen möchte ich nachfolgend eingehen:

1.) Ja, wir brauchen das Frauenstatut noch, weil wir die Gleichberechtigungder Geschlechter noch nicht erreicht haben. Die Beteiligung von Frauen und Männern in der Politik findet noch nicht gleichberechtigt statt, und Frauen sind dabei strukturell benachteiligt. Mit dem Frauenstatut wirken wir diesen strukturellen Ungleichheiten entgegen und fördern die aktive
Teilhabe von Frauen in der Politik. Um der Vielfalt der Geschlechterverhältnisse Rechnung zu tragen, haben wir das Frauenstatut um das Vielfaltstatut ergänzt. Es hat zum Ziel, vielfältige  Perspektiven durch gleichberechtigte Teilhabe in unserer Partei zu ermöglichen. Der Begriff "Frauen" umfasst hierbei alle, die sich als solche definieren.

2.) Die Absichten und Ziele des Frauenstatuts sind in der gesamten Parteistruktur sichtbar. Durch die Mindestquotierung von Ämtern und Mandaten streben wir die  gleichberechtigte Teilhabe von Frauen an. Das Frauenstatut bedeutet auch, dass Frauen einander informell wie formell empowern, letzteres beispielsweise in Frauenmentoring-Programmen oder der jährlichen Bundesfrauenkonferenz.

3.) Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern ist ein Kernanliegen grüner Politik und fester Bestandteil der grünen Partei-DNA. Das Frauenstatut findet breite Unterstützung, denn Gleichberechtigung ist besser für alle. Dass verschiedene Geschlechter auf vielen politischen Ebenen noch nicht gleichermaßen selbstverständlich sind, stellt ein ernstes Problem für die Demokratie dar, denn nur durch gleichberechtigte Repräsentation kann die Politik im Interesse aller gestaltet werden. Mit unserem Frauenstatut stellen wir daher die Weichen in Richtung zukunftssicherer Demokratie. Zur Beantwortung der Frage, wie männliche Parteimitglieder das Frauenstatut wahrnehmen, möchte ich Sie auf die Antworten meiner Kollegen verweisen, denen Sie die Frage auch gestellt haben.

Mit freundlichen Grüßen
Rosa Domm

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