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Rosa Domm
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Peter B. •

Braucht es zum Erreichen der Ziele des Klimaschutzgesetzes mehr Transparenz (Strategie, Know-How, Anreize, Ressourcen und Controlling)?

Sehr geehrte Frau D.,
aufgrund der aktuellen Dringlichkeit, dem Klimawandel mit allen möglichen Ressourcen entgegenzutreten, möchten meine Familie und ich gerne mehr für den Klimaschutz in Hamburg tun.
Warum fehlt in unserem persönlichen Umfeld noch das Bewusstsein über den Ernst der Lage und/ oder der Wille zur Veränderung?
Eine Stadt hat das Problem unsere Ansicht nach gut gelöst. In Schulen und öffentlichen Einrichtungen sind die Klimaziele und deren tagesaktuelle Zielerreichung in Info Dashboards visualisiert. Für jeden werden Strategie, Know-How, Anreize, Ressourcen und Controlling transparent. Diese Dashboards wurden mit Schüler*innen besprochen und die Kinder haben dann ihre Erkenntnisse in die Familien zurückgetragen und angespornt, ihren persönlichen CO2-Fußabdruck zu verkleinern.
Wären Sie daran interessiert, diese Idee in einem persönlichen Gespräch mit uns für HH weiterzuentwickeln?
Viele Grüße
Familie B.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Familie B.,

Vielen Dank für Ihre Anfrage und Ihren Willen, sich hinsichtlich der Klimakrise einzubringen.

Tatsächlich sehe ich die Herausforderung angesichts weltweit immer noch steigender Emmissionen weniger in der Vermittlung der Problematik als vielmehr in der konkreten Umsetzung der vielen notwendigen Prozessänderungen der Wärme- und Energieerzeugung, der Infrastuktur und der Industrie. Der Ernst der Lage ist in weiten Teilen der Bevölkerung verstanden worden. Seit 2019 wurde die Klimakrise in Umfragen immer wieder als drängendstes Problem unserer Zeit angegeben. Spätestens mit dem Pariser Klimaabkommen ist das Problem auch in der Politik längst angekommen. Das Problembewusstsein ist also hoch, die Handlungsmotivation allerdings trotzdem weiterhin gering. Dabei hilft uns Bildung für nachhaltige Entwicklung. BNE befähigt Lernende, informierte Entscheidungen zu treffen und verantwortungsbewusst zum Schutz der Umwelt, für eine gerechte Gesellschaft und für aktuelle und zukünftige Generationen zu handeln und dabei die kulturelle Vielfalt zu respektieren. Es geht um einen lebenslangen Lernprozess, der wesentlicher Bestandteil einer hochwertigen Bildung ist.

Als klimapolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion sehe ich meine Rolle darin, den Spagat zwischen Verhaltensänderungen Einzelner und den systemischen Fragen zu überbrücken: dass es einerseits alle braucht; es aber andererseits verschwindend relevant ist, wie viele Emissionen Einzelne einsparen, solange wir es nicht schaffen, dass daraus eine neue Kultur entsteht, die für alle handlungsleitend wird. Wir müssen unsere Art uns fortzubewegen, uns zu ernähren, Geld anzulegen, Häuser zu bauen, miteinander zu leben, grundlegend ändern. Dies erfordert eine große, gemeinsame und vor allem schnelle Transformation. Dafür braucht es natürlich auch eine Reform der Bildung, wie wir sie heute in Hamburg kennen.

Ich möchte mich darum nicht im Klein-Klein des individuellen Fußabdrucks verlieren, der im Übrigen 2004 eine geschickte Marketing-Kampagen des Öl-Riesen BP war, um die Klimakrise zu entpolitisieren und zu individualisieren. Ich möchte mich stattdessen auf die großen Wenden unserer Zeit konzentrieren: die Mobilitätswende, die Wärmewende und die Energiewende, die Ernährungswende, die Finanzwende und die Bildungswende.

Dabei freue ich mich über Ihre Unterstützung.

Mit freundlichen Grüßen
Rosa Domm

 

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