Frage an Ronald Pohle von Joerg K. bezüglich Familie
Sehr geehrter Herr Pohle,
nur Sie und eine weitere Kandidatin die zur Wahl antreten, wohnen und leben auch in dem Gebiet in welchem sie um ein Direktmandat ringen. Warum ist es in Ihren Augen wichtig, direkt vor Ort zu leben und nicht aus anderen Regionen einfach einen Wahlkreis zu besetzen?
Sehr geehrter Herr Krause,
vielen Dank für Ihre Frage, die ich leider gleich berichtigen möchte. Nach meiner Information wohnen zwei meiner männlichen Gegenkandidaten im Wahlkreis. Ich bin überzeugt davon, dass man als Direktkandidat eine bessere Arbeit leisten kann, wenn man selbst inmitten des Geschehens lebt. Mein Eintritt in die aktive Politik, immerhin schon im fortgeschrittenen Alter, hing unmittelbar mit den Erlebnissen versagender Politik zusammen. Der Wahlkreis 29 ist seit dem Tod von Dr. Wolfgang Nowak im Jahre 2002 nicht mehr langfristig im Landtag vertreten. Das kurze Intermezzo der letzten gewählten Landtagsabgeordneten Dr. Barbara Höll, von 2004 bis 2005, dauerte nur 13 Monate. Wenn ein gewählter Volksvertreter wie Frau Höll innerhalb eines Jahres zu den nächsten zwei Wahlen antritt und über die Liste in das nächste Parlament einzieht, wirft dies Fragen bei der Bevölkerung auf. Eine Antwort liegt unter anderem in der mangelnden Identität zu seiner Aufgabe und seinem Umfeld, da man ja nicht täglich vor Ort angetroffen wird. In jedem Fall wird man als Direktkandidat glaubwürdiger betrachtet, wenn man nicht nur im Gebiet lebt, sondern auch etwas leistet und wahrgenommen wird. Mir ist es wichtig, nicht unmittelbar durch die vertretende Partei gewählt zu werden, sondern viel mehr durch meine Leistungen und Engagement. Die Direktstimme soll den Menschen eines Wahlkreises die Möglichkeit geben, einen direkten Ansprechpartner ihres Vertrauens in ein Parlament zu entsenden. Der Vergleich mit dem Besuch in einem Restaurant ist hier gut: Kommt jemand auf die Idee in ein Lokal zu gehen und sich sein Essen vom Kellner entscheiden zu lassen? Wenn man dies tut, sollte man sich dann auch nicht darüber aufregen, dass das Essen nicht schmeckt und der Kellner schon nach Hause gegangen ist. Ähnlich ist dies, wenn Kandidaten mal eben zu einer beliebigen Wahl und in einem beliebigen Wahlkreis anreisen. Im Falle einer Wahl ist es auch nicht sicher diese Personen im Wahlkreis öfter zu sehen. Im Falle der Nichtwahl wird man diese Personen ohnehin nicht wieder zu Gesicht bekommen, selbst wenn sie über die Liste in das Parlament nachrücken. Dieses Beispiel sehen Sie mit dem Nachrücker von Dr.Barbara Höll, einen Herrn Rene´Fröhlich haben allenfalls seine Leipziger Parteigenossen kennen gelernt. Die Ergebnisse dieser Zustände erkennen Sie im Leipziger Osten/Nordosten, weil kein gewichtiger Vertreter oder Lobbyist sich für diesen Teil Leipzigs wirklich einsetzt. Zu Wahlen werden die tollsten Aussagen getroffen, in der Hoffnung es werden einen schon die jeweiligen Parteigänger unterstützen. Die Leistungen für einen Wahlkreis und die Möglichkeit diese auch zu messen, sollten für die Wählerinnen und Wähler im Vordergrund stehen.
Aus diesem Grund stehe ich als Beispiel für ein glaubwürdiges Engagement vor Ort, weil ich im Leipziger Osten lebe und dazu stehe
Mit freundlichen Grüßen
Ronald Pohle