Frage an Roman Niederberger von Tobias J. bezüglich Soziale Sicherung
Seht geehrter Herr Niederberger,
mein Name ist Tobias Jahrens und ganz kurz gesagt schreibe ich Ihnen deshalb, weil ich von Ihnen wissen möchte, warum ich bei den anstehenden Landtagswahlen gerade Sie und damit Ihre Partei wählen soll. Und bitte, schreiben Sie mir jetzt nicht die üblichen Wahlfloskeln im uns Ottonormalverbrauchern völlig unverständlichen Politiker-Deutsch. Ich möchte wirklich ganz konkrete Gründe und zwar abgestimmt auf meine Person. Und dazu muss und möchte ich ihnen ein paar Angaben zu meiner Person machen. Ich bin ein 33 Jahre alter selbständiger Unternehmer, komme natürlich hier aus der Region und ich habe mal dies und mal das.gewählt, weil ich mich bei keiner Partei richtig aufgehoben fühle.Damit meine ich: ich als Tobias Jahrens, der einen, Mann als Partner hat, mit dem er auch in naher Zukunft gerne Familienpläne umsetzen würde. D.h. mein Lebensgefährte und ich würden gerne Kinder adoptieren.
Inwieweit würde Ihre Partei mich – jetzt, wo Sie meinen persönlichen Hintergrund kennen – gerne als Mitglied aufnehmen. Und vor allem, was könnte und würde Ihre Partei für mich als Tobias Jahrens - Bürger dieser Gesellschaft – tun?
In freudiger Erwartung ihrer Antwort.
Tobias Jahrens
Sehr geehrter Herr Jahrens,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Zu den allgemeinen politischen Zielen, für die ich mich einsetze, möchte ich Sie gerne auf meine Internet-Seite www.roman-niederberger.de hinweisen. Ihre konkreten Fragen beantworte ich selbstverständlich gerne hier auf www.kandidatenwatch.de:
Selbstverständlich können Sie auch als Mann in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands werden. Wenn Sie sich mit unseren politschen Grundwerten identfizieren können, heiße ich Sie als SPD-Kreisvorsitzender gerne in unserer Partei willkommen. Unser Grundsatzprogramm finden Sie im Internet unter dem folgenden Link:
www.spd.de/show/1731549/Hamburger_Programm_final.pdf
Wie Sie vielleicht in den Medien mitverfolgt haben, gibt es zwischenzeitlich nicht nur in Berlin einen sozialdemokratischen Bürgermeister, der mit einem Mann zusammenlebt. Bei der Kommunalwahl im März wurden beispielswiese in Bodenmais und Petersaurach SPD´ler zum Bürgermeister gewählt, die sich aktiv in der Arbeitsgemeinschaft homosexueller Sozialdemokraten engagiert. Über deren Arbeit können Sie sich übrigens ebenfalls im Internet informieren unter:
www.schwusos.de
Sie sehen also: zumindest in der SPD ist das Zusammenleben mit einem gleichgeschlechtlichen Partner keinerlei Hindernis für ein politisches Engagement.
Sie haben in Ihrer Anfrage nicht geschrieben, ob Sie sich gemeinsam mit Ihrem Partner für eine eingetragene Lebenspartnerschaft entschieden haben. Vielleicht gestatten Sie mir den Hinweis, dass auch diese Möglichkeit erst von der rot-grünen Bundesregierung geschaffen und gegen heftigen Widerstand durchgesetzt wurde.
Bei der Frage der Adoption muss meiner Überzeugung nach das Wohl des Kindes absoluten Vorrang haben. Und Sie werden mir zustimmen, dass ein Kind mit zwei gleichgeschlechtlichen Elternteilen mit vielfältigen Vorurteilen und Vorbehalten konfrontiert sein wird. Hinzu kommt, dass es schon jetzt viele Ehepaare gibt, deren Wunsch nach Adoption eines Kindes aus unterschiedlichsten Gründen nicht erfüllt werden kann. Deswegen habe ich für Ihr Anliegen zwar Verständnis, sehe es aber mit großer Skepsis.
Ich hoffe, dass ich damit Ihre Anfrage ohne das von Ihnen erwähnte "unverständliche Politiker-Deutsch" beantworten konnte. Wenn Sie noch weitere Fragen haben, schreiben Sie mir doch einfach eine E-Mail: romanniederberger@gmx.de.
Mit freundlichen Grüßen
Roman Niederberger