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Frage von Christopher L. •

Frage an Roman-Francesco Rogat von Christopher L. bezüglich Wirtschaft

Wie sollte Berlin gegen die Wohnungsknappheit vorgehen und wie schnell waere Abhilfe realisierbar?

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Antwort von
FDP

Lieber C. L.,

die Wohnungsknappheit ist nicht nur in Berlin ein Problem, dennoch spielt sie gerade in der Hauptstadt eine besondere Rolle.

Jährlich drängen 40.000 Neuberliner in die Stadt und sind auf der Suche nach Wohnraum, jedoch hat die Berliner Politik diesen Umstand bisher gnadenlos vernachlässigt oder schaut weg. Um dieser Situation Herr zu werden muss die Devise gelten: Bauen, bauen, Bauen.

Neue Wohnungen müssen für die wachsende Stadt entstehen und möglichst alle
Preissegmente abdecken. Hierzu müssen Leerstand beseitigt, Brachen bebaut, neue Wohngebiete erschlossen und gerade auch in innerstädtischen Lagen
maßvoll Nachverdichtungen erfolgen.

Allerdings gibt es in Berlin nicht einmal ein Baulückenkataster, in dem alle leerstehenden Grundstücke gelistet sind – ich will mich dafür einsetzen, dass dies unbedingt eingeführt wird um überhaupt einen Überblick zu bekommen, wo weitere Verdichtung stattfinden kann. Außerdem müssen Baugenehmigungsverfahren beschleunigt werden, unter anderem durch den Abbau bürokratischer Hürden, so dass zwischen Antrag und Baubeginn nicht
mehr Jahrzehnte liegen und es attraktiv bleibt in Wohnungsneubau zu investieren.

Um in der Innenstadt nachzuverdichten, gehört die Traufhöhe abgeschafft, damit neue Wohnungen auch in die Höhe gebaut werden können, damit der wenige Platz effektiver genutzt werden kann. Dazu gehören auch Maßnahmen, die es ermöglichen Dachgeschosse zu Wohnungen auszubauen.

Berlin muss außerdem vorhandene Leerflächen nutzen um die Stadtentwicklung voranzutreiben, dazu gehören beispielsweise die Bebauung der Elisabethaue oder auch des Tempelhofer Feldes. Des Weiteren sind Synergien mit Brandenburg zu suchen, der Nah- und Fernverkehr auszubauen, damit auch Stadtrandlagen genutzt werden können und attraktiver werden.

Steigende Mietpreise, wie wir es derzeit in ganz Berlin erleben, möchte ich nicht nur durch Neubau begegnen, sondern auch durch die Einführung eines Mieten-TÜVs. Das bedeutet, dass alle neuen und bestehenden Gesetze sowie Verordnungen im Bereich der Wohnungspolitik überprüft werden müssen. Lässt ein Gesetz mit seinen Auswirkungen die Mieten zu sehr in die Höhe schießen, muss es überarbeitet werden oder es darf keine Zustimmung erhalten. So schaffen wir bezahlbaren Wohnraum und misten gleichzeitig im
Gesetzeskatalog ein bisschen aus.

Wir müssen gestalten, statt wie bisher den Stillstand verwalten.

Berlin ist eine der, wenn nicht sogar die, attraktivste Stadt der Welt. Wir sollten mit einer guten Politik sorgen, dass dies so bleibt – dafür will ich mich einsetzen.

Beste Grüße

Roman-Francesco Rogat