Sie sind für die Impfpflicht, da „überwiegend ungeimpfte Patient*innen für die Belastungen auf den Stationen sorgen“ (aus Ihrer Antw. an T.N. 15.03.22;16:15). Bleibt das auch ohne dieses Argument so?
Sehr geehrter Herr Mützenich,
in den vergangenen Monaten kam die Wissenschaft zu weiteren Erkenntnissen, mit denen sich die bisherigen Hauptargumente nicht mehr voll aufrechterhalten lassen:
- Fremdschutz: hält nur kurz und ist viel zu gering [1] um die Verbreitung nennenswert zu bremsen.
- Überlastung: bestand, wie leider auch früher regemäßig [2], zwar kurzzeitig lokal. Eine längerfristige Überlastung durch die bis zu 12'649 mit/wegen Covid-Patienten (2020,KW51) lag jedoch nicht vor [3]. Der angeblich riesige Anteil an Ungimpften war falsch [4], [5].
Meine Frage ist nun, ob Sie die Notwendigkeit der Impfpflicht als mildestes Mittel immernoch als bewiesen (!) ansehen, wenn die Argumente dafür international inzwischen nicht mehr anerkannt werden z.T. als widerlegt oder zumindest als fraglich gelten.
Quellen (wg. Zeichenlimits als Kurzlinks):
[1] https://t1p.de/05e10
[2] https://t1p.de/rovi
[3] https://t1p.de/foqh5
[4] https://t1p.de/1nuty
[5] https://t1p.de/u2vv
Sehr geehrter Herr W.,
ja, ich bleibe meiner Entscheidung für die allgemeine Impfpflicht.
Um aus Ihren verlinkten Artikeln zu zitieren:
„Geimpfte infizieren sich seltener und es macht natürlich noch einen Unterschied, ob dann mein Gegenüber durch eine Impfung geschützt ist oder nicht. Die Ergebnisse aus den USA zeigten, dass die Impfung vor einer Erkrankung, einem Krankenhausaufenthalt und dem Tod durch Covid-19 schütze."
Oder: "Die Erkenntnisse der Behörde stellen dabei allerdings nicht die Wirksamkeit der Impfstoffe infrage: Diese schützten auch bei Delta weiterhin mit hoher Wahrscheinlichkeit vor schweren Verläufen oder dem Tod."
Es ist folglich offensichtlich, dass die Impfung schützt, den Einzelnen sowie die Allgemeinheit.
Mit freundlichen Grüßen
Rolf Mützenich