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Frage von Marius A. •

Frage an Rolf Meier von Marius A. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Grüß Gott,
als gläubiger Christ, der noch unentschlossen ist, wen er wählen soll,
habe ich folgende Fragen an Sie und bin Ihnen dankbar für eine ehrliche
Antwort.
Beste Segensgrüße aus Poing

Marius Augustin

1.Was bedeutet für Sie die „Verantwortung vor Gott“, wie sie in der Präambel des Grundgesetzes verankert ist?
2.Welche Bedeutung hat für Sie der christliche Glaube und welche Bedeutung sollte der Glaube in der Politik haben?
3. Wie kann die Achtung vor christlichen Überzeugungen wieder selbstverständlicher werden?
4. Was werden Sie tun, um die Glaubensfreiheit als Menschenrecht weltweit
zu stärken?
5. Was werden Sie tun, um mehr Vertrauen und Wahrhaftigkeit in der Politik
zu schaffen?
6.Was werden Sie unternehmen, um die Rechte und die soziale Sicherung von klassischen Ehen und Familien als Grundpfeiler einer stabilen Gesellschaft zu erhalten und zu stärken?
7. Wie können Eltern, die ihre Kinder in erster Linie selbst erziehen wollen, gleiche Förderung erfahren wie jene, die diese Aufgabe insbesondere in den ersten Lebensjahren an Dritte delegieren?
8. Wie können alle Kinder und Jugendliche gleiche Bildungs- und Ausbildungschancen erhalten?
9. Sind Sie für völlige Gleichstellung gleichgeschlechtlicher
Lebenspartnerschaften mit der Ehe?
10. Sind sie der Meinung, dass Gender Mainstreaming nicht zu einer ideologischen Verfremdung der geschlechtlichen Identität von Mann und Frau führt?
11. Kann der „Generationenvertrag“ noch aufrechterhalten werden und
wenn ja wie? Gibt es Alternativen?
12. Wie möchten Sie menschliches Leben vor der Geburt und am Lebensende
dauerhaft schützen?
13. Wie kann Ihrer Meinung nach eine neue Wertschätzung ungeborener,
behinderter und alter Menschen erreicht werden?
14.Befürworten Sie die Forschung an embryonalen Stammzellen und
Klonexperimente an menschlichen Zellen?
15. Was werden Sie tun, damit die Schere zwischen Arm und Reich in unserem
Land nicht immer weiter auseinander geht?
16. Sehen Sie eine Gefahr durch den Islam?
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Portrait von Rolf Meier
Antwort von
DKP

Sehr geehrter Herr Augustin,

Hier sind in aller Kürze die Antworten auf Ihre Fragen.
1. Ich bin Atheist, insofern bedeutet mir diese Formel nichts.
2. Ich respektiere den Glauben anderer Menschen, denke aber, dass Religion und Politik nicht vermischt werden sollten.
3. Eine mangelnde Achtung kann ich nicht feststellen. Dass viele Menschen heute keinen Bezug zum christlichen Glauben haben, ist kein Problem an sich.
4. Das betrachte ich nicht als meine Aufgabe.
5. Ich trete ein für einen dezidiert kommunistischen Standpunkt. D.h. für die Überwindung des Kapitalismus und für die Schaffung einer sozialistischen Perspektive. Von der bürgerlichen Politik der etablierten Parteien erwarte ich keine moralische Reformierbarkeit.
6. Die soziale Sicherung der Menschen halte ich für eine sehr wichtige Aufgabe. Sie ist aber nicht abhängig zu machen von der Institution Ehe. Ich halte diese nicht für einen Grundpfeiler der Gesellschaft. Ich teile diese konservative Gesellschaftssicht überhaupt nicht.
7. Ihre Frage zur Erziehung ist unklar gestellt. Vermutlich meinen Sie, dass der Verzicht auf Kindertagesstätten und –Krippen mehr propagiert werden sollte. Im Interesse der Kinder und ihrer berufstätigen Eltern halte ich das, was Sie „Delegation an Dritte“ nennen, für gesellschaftlich und auch individuell sinnvoll.
8. Sie sprechen einen wichtigen Punkt an: derzeit sind in diesem Land die Chancen auf Bildung extrem ungleich verteilt. Viele Massnahmen sind erforderlich, um dies zu ändern. Umfassende Frühförderung, kostenlose Lernmittel, Abkehr vom dreigliedrigen Schulsystem, stärkere Öffnung der Hochschulen, kostenloses BaföG, keine Studiengebühren, kostenlose Bibliotheksnutzung und vieles mehr.
9. Ja.
10. Ebenfalls ja.
11. Der „Generationenvertrag“ ist in Gestalt des Solidarprinzips bei der Rentenversicherung vorhanden. Dieses steht für mich nicht in Frage. Die Rentenversicherung hat ein Einnahmeproblem, kein Ausgabenproblem. Banken, Konzerne und die Reichen müssen zur Kasse gebeten werden, die Massenerwerbslosigkeit muss abgebaut werden. Dann ist das Finanzierungsproblem gelöst.
12. Ich lehne eine Rückkehr zum Abtreibungsverbot ab. Ebenfalls lehne ich die Förderung von Sterbehilfe ab. Auch alte Menschen haben, wenn sie es wollen, ein Recht auf volle medizinische Versorgung.
13. In einer solidarischen Gesellschaft wird die Frage der Wertschätzung des Menschen generell großen Raum einnehmen. In einer solchen Gesellschaft leben wir zur Zeit nicht.
14. Die Forschung an embryonalen Stammzellen und auch die Klonexperimente halte ich für sehr problematisch. Unter den gegenwärtigen Bedingungen kapitalistischer Verwertungslogik erwarte ich auf diesen Gebieten eine sehr negative Entwicklung und lehne sie daher ab.
15. Ich trete ein für die Interessen der nicht-reichen Bevölkerungsmehrheit und kämpfe für eine Perspektive zur Überwindung des Kapitalismus
16. Nein.