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Frage von Volker M. •

Frage an Rolf Meier von Volker M. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrter Herr Meier,

Unterstützen Sie die Forderung des DGB und seiner Mitgliedsgewerkschaften nach einem gesetzlichen Mindestlohnes von zunächst 7,50 € pro Stunde, der in überschaubarer Zeit auf zumindest 9€ zu erhöhen wäre?

In wirtschaftlich vergleichbaren EU-Ländern Westeuropas werden Mindestlöhne von 8,41 € bis 9,49 € gezahlt, wobei die offizielle Statistiken Behauptungen widerlegen, daß Mindestlöhne Arbeitsplätze kosteten.

Staatliche Hilfen für "Aufstocker" (Hartz IV) sind letztlich nichts anderes als Unternehmenssubventionen, kosten Steuergelder und verzerren den Wettbewerb, der ansonsten von Vertretern solch untauglicher Modelle immer hochgehalten wird.

Sind Sie der Meinung, daß ein Mensch, der einer Vollzeitbeschäftigung nachgeht, soviel verdienen muß, daß er davon nicht nur die nackte Existenz fristen, sondern auch am gesellschaftlichen und kulturellen Leben teilhaben können muß

Mit freundlichen Grüßen
Volker Metzroth

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Antwort von
DKP

Sehr geehrter Herr Metzroth,

Ich unterstütze die Forderung nach einem Mindestlohn. Dieser Mindestlohn macht aber nur Sinn, wenn er oberhalb des zur Existenz notwendigen Minimum liegt. Derzeit liegt die Pfändungsgrenze bei entsprechend 10 Euro.
Die in der Tendenz richtige Forderung des DGB verharrt seit Jahren auf mageren 7,50 Euro. Real wird die Forderung mit der Inflation ständig gemindert. Es kann nicht darum gehen, den Niedriglohnsektor zu legitimieren. Das ginge an den Interessen der Beschäftigten und der Erwerbslosen vorbei. Die "überschaubare Zeit" ist eigentlich schon abgelaufen. Jetzt gilt es, mehr zu fordern. 10 Euro sind das Mindeste!

Ich teile Ihre Meinung, dass Lohn mehr als die Absicherung der nackten Existenz sein muss. Die allseitige Chance zur Teilhabe an Bildung, Gesundheit, Kultur, menschenwürdige Wohnung gehört zu den allen zustehenden sozialen Menschenrechten. Diese zu verwirklichen, erfordert, sich zu organisieren, z.B. in Gewerkschaften, und den gesellschaftlichen Kampf um die Verwirklichung der sozialen Menschenrechte zu führen. Von niedrigen Löhnen profitieren nur die Unternehmen, nicht die Beschäftigten. Lohnaufstockung durch Hartz IV ist versteckte Subventionierung der Profitmacher. Nicht zuletzt sollten die Regelungen von Hartz IV aufgehoben werden zu Gunsten einer menschenwürdigen Absicherung bei Erwerbslosigkeit. Ein guter Mindestlohn ist ein Schritt in diese Richtung!