Rolf Gaßmann
SPD
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Frage von Arthur S. •

Frage an Rolf Gaßmann von Arthur S. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrter Herr Gaßman,

Ver.di streikt gegen die Arbeitszeitverlängerung, durch welche Stellenabbau durch Nichtbesetzung von auslaufenden Stellen, ergo also durch die Nichtübernahme von Ausbildungsplätzen erfolgt. Das ganze bei dem Hintergrund, eine hohe Arbeitslosenzahl zu haben, insbesondere bei der Schwierigkeit älterer Menschen einen Arbeitsplatz zu finden, aber auch Jugendliche haben das Problem eine Stelle zu „ergattern“, vor allem aber ist bei Ihnen das Risiko größer Extremen Ideologien zu verfallen. Weiterhin gehört zum Kontext das höhere Rentenbeitrittsalter, welches die Situation wieder für Ältere verschärft. Zusätzlich dazu betrachtet man die Nullrunden bei den Renten, welche bei steigenden Lebenshaltungskosten faktisch also Minusrunden sind. Man erfährt Lohndumping indem Arbeitnehmer unter Druck gesetzt werden, Arbeitszeitverlängerungen, Lohnkürungen etc. zuzustimmen, oftmals mit der Begründung, dass zahllose Arbeitslose gerne diese Stelle hätten. Passend dazu entstanden die 1-Euro-Jobs und Leiharbeitsfirmen, welche den Preisdruck nochmals erhöhen bzw. „normale“ Arbeitsplätze bedrohen. Dagegen feiern im speziellen Großunternehmen Rekordgewinne und –umsätze, schlagen sich Vorstände die Bäuche voll. Deutschland ist Nr. 1 der Exportnationen, allerdings stagniert der Binnenhandel. Es ist schwierig vorzustellen, dass mit sinkenden Löhne, also sinkende Einnahmen für die Haushalte bei gleichzeitig steigenden Lebenskosten der Binnenhandeln in Schwung gebracht wird. Trotz allem fährt Ihre Partei diese Linie. Wie sind diese Faktoren in Einklang zu bringen?

Mit freundlichen Grüßen
Arthur Schiwon

Antwort von
SPD

Hallo Herr Schiwon,

als SPD-Abgordneter und Wirtschaftswissenschaftler habe ich Verständnis für die Forderung von Verdi, jetzt nicht die Arbeitszeit auf Kosten von weiterem Stellenabbau zu verlängern. Auch haben führende Sozialdemokraten in letzter Zeit wiederholt festgestellt, dass bei den Tarifauseinandersetzungen um höhere Löhne es Zeit für eine Teilhabe der Arbeitnehmer am Produktionsfortschritt ist, auch zur Stärkung der Massenkaufkraft. Dagegen wird die Erhöhung des Renteneintrittsalters erst ab dem Jahre 2029 voll wirksam werden. Aller Voraussicht nach wird auf Grund der demographischen Entwicklung dann auch Arbeitskräftebedarf betstehen.

Mit freundlichem Gruß

Rolf Gaßmann, Abgeordneter für die Stuttgarter Innenstadtbezirke