Frage an Roland Giebenrath von Michael M. bezüglich Tourismus
Warum kandidieren Sie nicht in dem Wahlkreis, in dem Sie wohnen?
Ich kandidiere nicht in dem Wahlkreis, in dem ich wohne, weil für diesen Wahlkreis ein anderer Kandidat bereits frühzeitig (im Ende Aug./ Anf. Sept. 2005) seine Bereitschaft erklärt hatte, der zu diesem Zeitpunkt (und dies gilt heute vor wie nach) wegen seiner großen Berufserfahrung als Kommunalpolitiker für eine Kandidatur in diesem Wahlkreis viel besser geeignet erschien als ich. Es handelt sich hierbei um Herrn Landrat Klaus Brodbeck, dessen Kandidatur in dem Wahlkreis, in dem ich wohne, ich nachhaltig unterstütze und hoffe, dass er in den Landtag gewählt wird und dort die Interessen der Ortenau besser vertreten kann, als dies bislanf der
Fall ist.
Für mich ergab sich zeitlich später die Möglichkeit, im Wahlkreis 50 Lahr-Kinzigtal zu kandidieren, nachdem der Ortsverband Lahr bis Ende November 2005 keinen anderen geeignete/n Kandidaten/in hatte finden können. Deswegen habe ich den Lahrer ParteifreundInnen in einer internen Sitzung angeboten, dass ich in ihrem Wahlkreis kandidiere, und dieses Angebot ist bei ihnen auf breite Zustimmung gestoßen. Auf der Wahlkreisversammlung der FDP wurde ich sodann mit 100% der Stimmen zu ihrem Kandidaten gewählt.
Man muss im Übrigen nach meiner Auffassung nicht unbedingt in dem Wahlkreis wohnen, in dem man kandidiert. Dies mag zugegebenermaßen ein Identifikationskriterium sein, aber es kann doch durchaus sein, dass jemand, der unweit dieses Wahlkreise wohnt, für den Fall, dass er bzw. sie gewählt wird, sich dann besser und nachhaltiger für die Belange der Menschen in diesem Wahlkreis einsetzte, als dies manch andere tun oder täten, die im gleichen Wahlkreis wohnen. Es kommt also nicht auf den Wohnsitz an, sondern es kommt auf die eigene Initiative und die Bereitschaft eines/r Kandidaten/in an, sich mit den Problemen der Menschen des Wahlkreises, in dem man kandidiert, auseinanderzusetzen, und dass ich als Ihr Abgeordneter dazu bereit wäre, das habe ich im Wahlkampf versucht, den Menschen zu vermitteln, und ich hatte im Wahlkampf vielfach das Gefühl, dass ich dabei auch verstanden worden bin.
Dr. Roland Giebenrath
Kandidat der FDP im Wahlkreis 50 Lahr-Kinzigtal zur LTagsWahl Ba-Wü 2006
Weitere Fragen an Roland Giebenrath
(...) Fragen, die unmittelbar oder mittelbar im Zusammenhang mit einem meinerseits in der Gegenwart und/oder in der Vergangenheit und/oder (potenziell) der Zukunft geführten Mandat stehen, werde ich als Kandidat einer politischen Partei zu Wahlen grundsätzlich nicht beantworten, da ich in meinem aktuellen Zivilberuf als Anwalt der Schweigepflicht unterworfen bin und zu meinen Mandanten grundsätzlich loyal stehe, d.h. ich werde grundsätzlich immer eher die Interessen meiner Mandanten schützen, als dass ich einen von ihnen bitten werde, mich von dieser Schweigepflicht zu entbinden, nur damit ich eine im Wahlkampf gestellte Frage beantworten könnte, mit der nach meinem Eindruck im Übrigen vermutlich andere, nämlich individuell bzw. privat gelagerte Ziele verfolgt werden, als dass es Ihnen bei dieser Frage um das aufgeworfene (Datenschutz-) Problem an sich ginge. (...)
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