Frage an Roland Dörfler von Blasius S. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Sehr geehrter Herr Dörfler,
mich würde Ihre Meinung zum Thema Radfahrer und Radwege interessieren. Alle reden vom Umweltschutz und dass Radfahren ein gesunder Sport ist. In der Praxis ist es aber nicht so toll. Da gibt es Radwege auf denen man maximal 15 km/h fahren kann, wegen Bordsteine, gefährlichen Einfahrten, Fußgängern oder sonstigen Hindernissen. Ein engagierter Radler bringt aber leicht 25 km/h und mehr auf den Tacho, der weicht dann gerne auf die Strasse aus, wo er dann in Konflikt mit uneinsichtigen Autofahrern kommt. Wie wollen Sie dafür sorgen, dass Fußgänger, langsame Sonntagsradler, schnelle Radler (die oft auf dem Weg zur Arbeit sind und dafür das Auto stehen lassen) und Autofahrer gleichberechtigt nebeneinander existieren können?
Hallo,
ich habe selbst als aktiver Radfahrer mit den geschilderten Problemen zu kämpfen. Ich nehme auch regelmäsig an der Aktion "Mit dem Rad zur Arbeit" teil. Meine Fahrtrecke beträgt einfach 40 km und ich muss dabei mehrmals Staats- und auch Bundesstraßen kreuzen. Leider liegt in unserer Gesellschaft die Priorität beim Straßenbau. Hierfür gibt es auch einen Bundesstraßenplan von der Bundesregierung. Einen Radwegenetzplan sucht man vergebens. Ich werde mich nicht nur auf kommunaler Ebene, sondern auch auf Landesebene für den Ausbau von Radwegen und deren Vernetzung einsetzen.
Technisch gesehen gibt es sehr kreative und vielfältige Lösungsmöglichkeiten, um die verschiedenen, von Ihnen aufgezeigten Interessenslagen gerecht zu werden. Es ist nur eine Frage des politischen Willens. In einigen Städten (allerdings bisher nicht in Bayern) wird dem bereits Rechnung getragen angefangen von kombinierten Radwegen bis hin zu Radlhochgaragen.
Viele Grüße
Roland Dörfler