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Frage von Michael W. •

Frage an Roger Kusch von Michael W. bezüglich Innere Sicherheit

Guten Tag,Herr DR.Roger Kusch!

Bevor ich meine Frage stelle und näher erläutere möchte ich Ihnen in einem Punkt Recht geben,das man kriminelle Ausländer schneller in Ihr Herkunftsland abschieben dürfte und könnte,denn es kann nicht sein das manche Ausländer das Gastrecht derart ausnutzen, wie es leider sehr viele tun.

Allerdings finde ich Ihre Einstellung zum Thema Strafjustiz und strafvollzug sehr sehr fragwürdig..... Glauben Sie wirklich das man Straftäter durch reinen Verwahrvollzug verändeern kann???-wohl kaum,wie Langzeitstudien gezeigt haben. Immerhin handelt es sich bei jedem Straftäter auch um einen Menschen,der ohne zweifel das Gesetz gebrochen hat und bestraft werden muß.Aber die Frage ist eher wie,denn eine Resozialisierung kann nur erfolgen,wenn ein Mensch zuvor Sozialisiert war,was bei vielen straftätern erst gar nicht stattgefunden hat,da sie in schwierigen Verhältnissen aufgewachsen sind und ein anderes Leben gar nicht kannten. Ich will hier bestimmt keine Straftäter in Schutz nehmen oder auch noch belohnen,aber bei allem Verständnis für Ihre Meinung Deutschland darf nicht zu einem Land werden,das Straftäter nur verwahrt und nach der Haft den Insassen einfach vor ein Gefängnistor entlässt.

Der Staat hat auch pflichten,d.h. Straftäter so zu entlassen,das sie eine Perspektive haben, wie z.B. einen Wohnraum und für die erste Zeit Hilfe nach der Entlassung. Wenn ich teilweise mitbekomme,das die Justiz Menschen ohne ausreichende Vorbereitungen zurück in die Gesellschaft entlässt,könnte ich kotzen!!! Was hat dieser Mensch denn für eine reelle Chance???? Keine!!!!! Und das lieber Herr Dr.Kusch,justizsenator a.D., ist gefährlicher für die Gesellschaft als Straftäter in der Haft zu resozialisieren. Ich möchte bestimmt keinen Kuschelvollzug für Menschen die eine Freiheitsstrafe verbüßen müßen,aber ich will auch nicht zurück in die Steinzeit durch eine falsche Justizpolitik einzelner Parteien!!!

IN Nachdenklichkeit
M.Weizäcker

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Antwort von
Kusch

Sehr geehrter Herr Weizäcker,

erstaunlich, welche Selbsteinschätzung Sie haben. Einerseits attestieren Sie sich selbst "Nachdenklichkeit", andererseits könnten Sie "kotzen" wegen eines Sachverhalts, den es vielleicht in Ihrer Fantasie gibt (und in der Fantasie linker Oppositionspolitiker), aber jedenfalls nicht in der Realität Hamburgs.

Hamburg leistet sich den teuersten Strafvollzug Deutschlands. Kein Gefangener wird aus einer Hamburger Vollzugsanstalt "ohne ausreichende Vorbereitungen" entlassen. Beispielsweise wurde in den Medien ausführlich über "Crash-Kid Dennis" berichtet: Während seiner Haftzeit wurde ihm die komplette Kollektion aller denkbarer Resozialisierungsmaßnahmen angeboten - und doch hat er wenige Tage nach Haftentlassung eine neue schwere Straftat begangen.

Linke Ideologen (und davon gibt es viele in der Hamburger Politik) folgen bis heute der gefährlichen Utopie, jeder Kriminelle sei (re-)sozialisierbar. Demgegenüber meine ich, dass jedem Straftäter eine ernsthafte Resozialisierungs-Chance geben werden muss, im Ausnahmefall auch eine zweite, aber keine dritte und keine fünfundzwanzigste. Es gibt Berufsverbrecher wie "Crash-Kid Dennis", bei denen Hopfen und Malz verloren ist. Hier hat der Staat für eine humane Dauer-Verwahrung zu sorgen, weil nur so die Gesellschaft vor weiteren Straftaten geschützt werden kann.

Mit freundlichen Grüßen
Roger Kusch