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Frage von Nils O. •

Frage an Roger Kusch von Nils O. bezüglich Innere Sicherheit

Herr Kusch,

ich habe eine Bekannte, die ist chronisch homophob. Sie gibt immer an, überhaupt nichts gegen Schwule und Lesben zu haben, hat aber tatsächliche Angst, Ihren Freund in einer Kneipe, die auch von Schwulen frequentiert wird, aufs Klo gehen zu lassen. Sie würde wahrscheinlich, stünde sie zur Wahl, auf Ihr Plakat schreiben: "Homosexuelle, die sich an Heteros ranmachen um diese zu vergewaltigen, ausweisen!"

Was dort steht ist eine Sache: Wer mag schon Vergewaltiger?

Was dort aber zwischen den Zeilen steht ist: Schwule sind promiskuitive Vergewaltiger.

Ich denke ich muss Ihnen das Konzept nicht erläutern.

Was hielten Sie also von einer Kampagne mit dem Aufreisser "Kriminelle Ausländer ausweisen!" - Könnte man das nicht in etwa vergleichen?

Würde ich Sie für dumm halten, könnte ich das als unglückliche Formulierung ansehen. Da ich das aber nicht annehme, muss ich Ihren Slogan als kühl-berechnetes Fischen am rechten Rand hinnehmen. Oder eben nicht hinnehmen.

Nach meinem Kenntnisstand sind sie selbst homosexuell. Ich dachte, Mitglieder einer gesellschaftlich immer noch nicht voll anerkannten Minderheit wären etwas sensibler bezüglich Verallgemeinerungen und BILD-Populismus.

Leute die "Gefahr Islam!!!" schreien, schreien in anderen Fällen auch gerne "Gefahr Homos!!!" -- Sicher nicht in Ihrem Fall, vermute ich.

Zu meiner Frage: Schämen Sie Sich nicht manchmal für Ihren ungezügelten Bierzelt-Populismus? - Haben Sie vergessen, dass solche Slogans in der Springer Presse vor noch nicht allzu langer Zeit für massive Übergriffe auf Asylbewerberheime gesorgt hatten?

N.O.

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Antwort von
Kusch

Sehr geehrter Herr Ode,

Sie scheinen kriminelle Ausländer in Hamburg herzlich willkommen heißen zu wollen. Da haben Sie am 24. Februar 2008 ja reichlich Auswahl. Denn gleich mehrere Parteien sind derselben Meinung wie Sie. Für Bierzelt-Populismus brauche ich mich schon deshalb nicht zu schämen, weil unsere Partei keine einzige Wahlveranstaltung in einem Bierzelt abgehalten hat.

Mit freundlichen Grüßen
Roger Kusch