Frage an Roger Kusch von Kristof H. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Kusch,
in dem Programm ihrer Partei ist auf Seite 2 zu lesen, dass diese für die ´Bewahrung und Stärkung unserer christlichen Tradition und ihrer gesellschaftlich prägenden Rolle´ sei. Das sehen wohl die meisten Menschen so. Allerdings sind Sie ebenfalls Mitglied und Vorsitzender der ´Dr. Roger Kusch Sterbehilfe e.V.´, und auch auch Ihre Partei befürwortet laut Programm den ärztlich assistierten Suizid sowie die aktive Sterbehilfe.
Nun meine Frage: Wie kann Ihrer Meinung nach ein christliches Weltbild mit der Befürwortung der Sterbehilfe vereinbar sein? Widerspricht sich das nicht?
Ich denke nämlich, dass sich die meisten konservativen Wähler, die ja die potenzielle Wählerschaft Ihrer Partei bilden, diese Frage stellen.
Mit freundlichen Grüßen
Kristof Heitmann
Sehr geehrter Herr Heitmann,
um unsere Wähler brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Wie wir durch zahlreiche Analysen festgestellt haben, unterstützen uns gerade die älteren, konservativen Hamburgerinnen und Hamburger nicht trotz Sterbehilfe, sondern wegen unserer Position zu diesem Thema.
Die Behauptung, aktive Sterbehilfe widerspreche dem christlichen Weltbild, wird von Kirchen-Funktionären zwar gebetsmühlenartig wiederholt, dadurch aber nicht plausibler. Der katholische Theologe Hans Küng hat in seiner Abhandlung "Menschenwürdig sterben" Gott als "Vater der Leidenden" beschrieben. Dieses Gottesbild liegt meiner Aussage zugrunde, aktive Sterbehilfe könne ein Gebot christlicher Nächstenliebe sein.
Mit freundlichen Grüßen
Roger Kusch