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Frage von Matthias W. •

Frage an Roger Kusch von Matthias W. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Dr. Kusch,

wie stehen Sie zu den Ergebnissen der u.a. in Hamburg durchgeführten multizentrischen Studie zur kontrollierten Gabe von Diamorphin an Heroin-Schwerstabhängige?

Halten Sie eine derartige Studie für sinnvoll?

Was für Konsequenzen leiten Sie aus den bisherigen Ergebnissen ab?

Wie stehen Sie zu dem gesamtgesellschaftlichen Nutzen durch eine Verminderung der (u.a. gewalttätigen) Beschaffungskriminalität unter Schwerstabhängigen und den gesundheitsökonomischen Folgen durch eine erwartete Reduktion von späteren Behandlungskosten (bei etwa Spritzenabszess oder diverse Virusekrankungen), die ja ebenfalls von der Allgemeinheit zu zahlen sind.

Vielen Dank und freundliche Grüße

Matthias Wagner

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Antwort von
Kusch

Sehr geehrter Herr Wagner,

danke für Ihre Email. Die Antwort auf Ihre Frage finden Sie in unserem Grundsatzprogramm (www.HeimatHamburg.de). Für mich ist es einer der größten Skandale der letzten Jahre, dass sich der Staat als Hilfs-Dealer betätigt und dabei auch noch zig Millionen von Steuergeldern verschleudert. Zu welch ungeheuerlichen Zuständen derartig verwerfliche Politik führt, habe ich bei meinem Amtsantritt als Justizsenator im November 2001 erlebt: In Hamburger Gefängnissen wurden Gefangene von Ihren Mithäftlingen zum Drogenkonsum genötigt, weil es ein Überangebot an Drogen gab, insbesondere in Santa Fu, und die Beamten mussten wegschauen, wollten sie nicht in Konflikt mit der Politik des Senats geraten. Das ehemalige Wüstenrothaus in der Nähe des Hauptbahnhofs ist heute zentraler Drogenumschlagplatz für ganz Nordeuropa. Der CDU-Senat duldet (wie früher unter rot-grün) eine gigantische offene Drogenszene in Hamburg und macht damit alle Bemühungen der Polizei um mehr Sicherheit zur Karikatur. Im SPD-regierten München kann man studieren, wie der Staat zum Schutz seiner rechtstreuen Bürger mit Drogen-Kriminellen umgehen muss: Konsequente Bestrafung aller Dealer, auch wenn sie "nur" eine Tages-Ration mit sich führen.

Dass der Staat mit aller Härte gegen Raucher vorgeht und gleichzeitig den illegalen Drogenmarkt mit Nachschub versorgt, auf Kosten des Steuerzahlers - eine solch absurde Politik ist dumm oder zynisch oder beides.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Roger Kusch