Frage an Roger Kusch von Dennis von H. bezüglich Innere Sicherheit
Sehr geehrter Herr Dr. Kusch,
wie fühlen Sie sich dieser Tage bei der Zeitungslektüre?
Sie wurden vor 1 1/2 Jahren als Justizsenator entlassen, weil Sie sich u.a. - vollkommen zurecht - für eine Verschärfung bzw. Abschaffung des Jugendstrafrechts eingesetzt haben. Heute ist dieses Thema in aller Munde - allerdings erst, nachdem es zu einer Häufung schrecklicher Straftaten gekommen ist und die CDU macht sich für einer Position stark, die Sie den Job gekostet hat.
Nun können Sie sicherlich nichts mehr zu den Hintergründen der CDU-Politik sagen, ich würde jedoch trotzdem gerne Ihre Meinung zu bestimmten Dingen wissen:
1. Teilen Sie meine Auffassung, dass eine Einrichtung wie die Feuerbergstraße in die Obhut der Justizbehörde und nicht wie in Hamburg der Sozialbehörde gehört?
2. Wie kann es angehen, dass ein Jugendlicher wie Sascha R. - einer der "Schläger von Niendorf" - trotz 20 Straftaten und einem vollstreckbaren Haftbefehl frei auf der Straße herumläuft?
3. Ist bei 700 jugendlichen Intensivtätern - so Abendblatt von heute - die Feuerbergstraße mit 12 Plätzen nicht vollkommen unterdimensioniert?
4. Was halten Sie von sog. "Drillcamps" nach amerikanischem Vorbild um der Jugend wieder (deutsche) Tugenden wie Anstand, Respekt und Disziplin zu vermitteln.
Ich danke Ihnen für Ihre Antworten und wünsche Ihnen eine erfolgreiche Wahl!
Hochachtungsvoll,
Ihr Dennis von Heydebreck
Sehr geehrter Herr von Heydebreck,
danke für Ihre vier Fragen:
1. Ja
2. Derartiges ist in Hamburg gang und gäbe.
3. Doch.
4. Das amerikanische Strafrechtssystem weicht von dem unseren so stark ab, dass es zur Lösung unserer Probleme nicht als Vorbild dienen kann.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Roger Kusch