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Robin Mesarosch
SPD
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Frage von Eberhard S. •

Die Bundesregierung erzählt uns, dass Deutschland inzwischen von Russengas unabhängig wäre. Aber stimmt das überhaupt?

Sehr geehrter Herr Mesarosch,
in der Frankfurter Rundschau habe ich folgenden Artikel gefunden :
https://www.fr.de/wirtschaft/kommt-doch-und-das-gas-92168335.html
"Seit Beginn des Ukraine-Krieges kommen nach Daten des US-Thinktanks IEEFA an europäischen Flüssiggas-Terminals rund 12% mehr LNG aus Russland an. Damit ist Russland der drittgrößte LNG-Lieferant Europas. Und das Gas gelangt über Umwege teilweise auch nach Deutschland.
Die größten Importeure von LNG aus Russland sind .. Belgien und die Niederlande. Deutschland bezieht zwar nicht direkt russisches LNG, doch es gelangt laut IEEFA über das vorhandene innereuropäische Pipeline-Netz aus Belgien und den Niederlanden ins Land.
Danach hatten sie in den ersten drei Quartalen 2022 bereits um fast die Hälfte auf 16,5 Milliarden Kubikmeter zugelegt. Zum Vergleich: Die Jahreskapazität von Nord Stream 1 betrug rund 55 Milliarden Kubikmeter."
Wenn das so stimmt: Wäre die Reparatur von Nord Stream 1 nicht sinnvoller als LNG aus Russland?
MfG

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr S.,

vielen Dank für Ihre Frage. Der entscheidende Punkt ist doch: Russland hat uns das Gas abgedreht. Putin setzt Energie und unsere bisherige Abhängigkeit von russischen Rohstoffen strategisch in seinem Krieg gegen die Ukraine ein. Schon vor dem Angriff hat er Gasspeicher in Deutschland geleert und die Lieferungen reduziert. Damit hat er uns auch empfindlich getroffen. Wir mussten für viel Geld die Versorgung sicherstellen und die Preise sind bei uns zunächst explodiert. 

Die Frage ist: Lernen wir daraus? Ich plädiere für ein klares Ja. Und das heißt, wir dürfen uns nicht mehr von Russland abhängig machen. Und gleichzeitig gilt, was ich eingangs gesagt habe: Russland liefert uns kein Gas mehr. Dabei gäbe es jenseits der Nord-Stream-Pipelines Möglichkeiten dafür. Reparaturmaßnahmen, wie Sie sie in Ihrer Fragen ansprechen, sind dafür nicht notwendig. 

Wenn über den Weltmarkt doch etwas Gas zu uns gelangt, ist das eine andere Geschichte. Ich bin dafür, diese Mengen zu reduzieren, um Putins Kriegswirtschaft nicht mit deutschem Geld zu finanzieren. Die wesentlichen Punkte habe ich aber in den beiden Absätzen zuvor genannt.

Mit freundlichen Grüßen
Robin Mesarosch

 

 

 

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