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Robert Kosin
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Frage von Dietmar S. •

Wie möchten Sie die medizinische Versorgung verbessern?

Sehr geehrter Herr Kosin,

Sie sind Altenpfleger und kennen sich im Gesundheitswesen hoffentlich aus. In Ihrem Wahlkreis befinden sich nur zwei Krankenhäuser - Königs Wusterhausen und Lübben. Wie möchten Sie auf der Bundesebene die medizinische Versorgung auf dem Land verbessern?

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Im Wahlkreis 62 Dahme-Spreewald - Teltow-Fläming befinden sich noch zwei weitere Krankenhäuser - Luckenwalde und Ludwigsfelde. Aber nichts desto trotz zu wenig, v.a. vor dem Hintergrund, dass allein in Brandenburg in den kommenden Jahren 600 Ärzt*innen in den Ruhestand gehen werden.

Das Gesundheitssystem in Deutschland muss grundlegend reformiert werden. Wir müssen davon wegkommen, dass die Profitinteressen und nicht die Bedürfnisse der Menschen im Vordergrund stehen. Gesundheit ist keine Ware. Jede*r sollte zeitnah Zugang zu einer wohnortnahen, umfassenden, kostenlosen und qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung haben, unabhängig von Einkommen oder Herkunft.

Ein zentraler Ansatz ist die Schaffung von Anreizen für Mediziner*innen, sich in ländlichen Regionen niederzulassen. Dazu gehört die Bereitstellung von attraktiven Praxisräumen, die kostengünstig und gut ausgestattet sind.

Ein weiteres wichtiges Instrument ist das Landärztestipendium, das angehende Mediziner finanziell unterstützt, wenn sie sich verpflichten, nach ihrem Studium in ländlichen Gebieten zu arbeiten. Dies könnte durch Stipendien, die im Gegenzug für eine bestimmte Anzahl an Jahren in der Region gewährt werden, realisiert werden.

Zusätzlich möchte ich die Förderung von telemedizinischen Angeboten vorantreiben, um den Zugang zu Fachärzten zu erleichtern und die Patientenversorgung zu verbessern. Durch diese Maßnahmen können wir sicherstellen, dass die Menschen in Königs Wusterhausen und Lübben die medizinische Versorgung erhalten, die sie benötigen, und gleichzeitig die Attraktivität des ländlichen Raums für medizinisches Fachpersonal erhöhen.

Desweiteren kann die "Gemeindekrankenschwester" (Agnes Zwei) eine Schlüsselrolle in der flächendeckenden Gesundheitsversorgung auf dem Land spielen. Dieses Programm wollen wir deutschlandweit einführen. Diese Pflegefachkräfte wären lokal verankert und könnten präventive und pflegerische Aufgaben übernehmen. Sie könnten als erste Anlaufstelle in ländlichen Regionen fungieren und die Menschen vor Ort regelmäßig betreuen, so dass akute Krankenhausaufenthalte oder Hausarztbesuche in weniger dringenden Fällen vermieden werden. Außerdem könnten sie in der Betreuung älterer oder chronisch kranker Menschen eine noch wichtigere Rolle übernehmen und so die Arbeitsbelastung der Ärzt*innen und Krankenhäuser reduzieren.