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Frage von Bianca S. •

Frage an Robert Heinemann von Bianca S. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrter Herr Heinemann,

vorab möchte ich mich bei Ihnen bedanken, dass Sie sich auf diesem Weg der öffentlichen Diskussion stellen.

Dass speziell eine Frage zu dem 2-Säulen-Modell seit einer Woche unbeantwortet ist, zeigt mir jedoch, dass dieses Thema als äußerst heikel betrachtet wird.

Dies finde ich persönlich sehr angenehm.

Wie Ihnen sicherlich bekannt ist, findet in den nächsten Wochen eine Verteilung der Schüler statt, die momentan keiner Klasse zugeordnet sind.

Insbesondere zählt dies für die 8.-Klässler, die sich inzwischen auf über 400 Schüler summieren.

Leider bin ich weder Lehrerin, noch sonst in irgendeiner Weise Profi auf diesem Gebiet, sondern einfach nur Mama.

Folgende Informationen kamen bei mir - als Mama - an: Nach der 4. Klasse in den Grundschulen versuchen viele Eltern ihre Kinder mit Müh & Not in die Gymnasien zu boxen, da Haupt- / Real- schulen angeblich ein so niedriges Niveau an Schülern bieten würden, dass man das seinem Kind ja wohl nicht antun könnte.

Gesamtschulen sind anscheinend in der allgemeinen Meinung als "noch erträglich" akzeptiert, so dass diese in der Gut/Schlecht- Diskussion kaum genannt werden.
Aber nach der 7. Klasse, wenn die "reingeboxten" Kinder nicht in die 8.Klasse eines Gymnasiums aufsteigen können, dann sind die HR- Schulen weiterhin als "schlecht" bewertet, so dass diese Kinder dort auch nicht einsortiert werden sollen.
Dies führt leider dazu, dass von 67 Gymnasien in Hamburg über 400 Schüler an 42 Gesamtschulen verteilt werden. Ob dies für die Gesamtschulen tragbar ist und ob diese "Problemschüler" das Klassenniveau einer Gesamtschule beeinflussen, fragt dann anscheinend niemand.

Und wenn ich das obige alles richtig verstanden habe, dann frage ich mich dann doch, wo diese Kinder landen, wenn es nur noch GUT und SCHLECHT gibt ... und keine Alternative mehr.

Vielleicht können Sie mir erläutern, aus welchem Grund Sie dafür sind, die Kinder in zwei Klassen aufzuteilen?

Gruß, Bianca Scheuplein

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Scheuplein,

vielen Dank für Ihre Frage. Ziel der neuen Schulstruktur ist es, dass es nur noch zweimal "GUT" gibt.

Alle Eltern wollen, dass für ihr Kind der Weg zum Abitur möglichst lange offen bleibt - und möglichst an der Schule, an der sie das Kind in Klasse 5 einschulen. Dies wird durch die neue Schulstruktur gewährleistet.

Zwei unterschiedliche Schulformen wollen wir deshalb haben, weil wir so den unterschiedlichen Fähigkeiten und Neigungen der Kinder besser zu entsprechen hoffen. Die eine Schulform führt in 8 Jahren zum Abitur, was z.B. einen Nachmittagsunterricht und selbständigeres, schnelleres Lernen voraussetzt. Die andere Schulform führt in 9 Jahren zum Abitur, wodurch u.a. mehr Zeit zum Lernen und für die Praxis- und Berufsorientierung bleibt.

Künftig soll es aber kein "Umverteilen" von Kindern nach der 7. Klasse mehr geben: Nur nach der Beobachtungsstufe, d.h. nach Klasse 6 soll noch ein Wechsel der Schulform möglich sein, danach übernehmen die jeweiligen Schulformen die Verantwortung für die Kinder bis Klasse 10.

Mit freundlichen Grüßen

Robert Heinemann