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Robert Heinemann
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Frage von Ferdinand von A. •

Frage an Robert Heinemann von Ferdinand von A. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Heinemann,

Meine Frau und ich sind beide berufstätig und haben zwei Kinder im Grundschulalter (7 und 9 Jahre).

An unserer Grundschule und (wie ich höre auch an vielen anderen Grundschulen) fallen regelmäßig Unterrichtsstunden aus. Oft stehen keine Vertretungslehrer zur Verfügung. Die Kinder werden auf andere Klassen verteilt. Es kommt sogar vor dass die Schule uns Eltern bittet unsere Kinder wegen Lehrermangel nicht in die Schule gehen zu lassen!

Gleichzeitig sehe ich keine Bestrebungen Qualität und Niveau des Unterrichts an Hamburger Grundschulen zu verbessern. Senat oder Schulbehörde scheinen hieran nicht interessiert zu sein.

Nachmittags werden unsere Kinder in einer Kindertagesstätte betreut. Auch in ihrer Vorschulzeit haben unsere Kinder haben von der guten Betreuung in der KiTa profitiert. Hier müssen wir nun erleben dass immer wieder Erzieherstellen gestrichen werden. Die bisher gute Betreuung verschlechtert sich gezwungenermaßen auf Kosten der Kinder. Hiervon sind insbesondere Vorschulkinder betroffen.

Nicht nur weil ich zwei Kinder im Grundschulalter habe, halte ich das Thema Grundbildung für ganz entscheidend in Hinblick auf die Zukunft unserer Gesellschaft!

Warum lässt der Hamburger Senat diese Zustände zu? Oder ist das Thema ´Grundbildung´ nicht wichtig für den Senat?

MfG,
Ferdinand v. Ahnen

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr von Ahnen,

haben Sie herzlichen Dank für Ihre Mail. Unterrichtsausfall muss in der Tat insbesondere in der Grundschule möglichst vermieden werden.

Natürlich kann die Bildungsbehörde nicht in einer "Wärmehalle" zahlreiche Lehrer für die schlimmste anzunehmende Grippewelle vorhalten - aber es ist
Aufgabe von Politik und Schulleitungen, den Unterrichtsausfall auf ein Minimum zu reduzieren.

Zu diesem Zweck wurde zum Schuljahresbeginn bereits die so genannte "Verlässlichkeitsreserve" von 0,5% auf 1% verdoppelt. Auch der Schulentwicklungsplan soll durch die Schließung zu kleiner Schulen dazu
beitragen, dass Lehrerstellen künftig dort ankommen, wo sie eingeplant wurden - und nicht mehr unterdurchschnittlich große Klassen Lücken in die
Lehrerversorgung einer Schule reißen, die bei normalen Verhältnissen noch abzudecken sind, die aber bei ersten Erkrankungen sofort zu Unterrichtsausfall führen.

Sie sollten sich von Ihrem Schulleiter einmal genau erläutern lassen, wie die Schule mit Lehrkräften versorgt ist, ob die einzelnen Klassen die
Organisationsfrequenzen erreichen und wie die Lehrerstunden verwendet werden. Sollte es zu keiner Besserung kommen, geben Sie mir bitte einmal den
Namen Ihrer Schule und genauere Informationen zum Unterrichtsausfall vor Ort auf, damit ich der Sache nachgehen kann.

Dass der Senat die Grundschulbildung sehr ernst nimmt, können Sie übrigens u.a. auch daran erkennen, dass seit einem Jahr ein neuer Bildungsplan für
die Grundschule gilt, der die großteils aus dem Jahr 1973 stammenden Lehrpläne endlich abgelöst hat.

Zum Thema Kita: Gerade hier hat der CDU-Senat sehr viel Geld in die Hand genommen, um die Ausweitung der Betreuung auf fünf Stunden und die Schaffung
zusätzlicher Plätze bei einem angemessenen Betreuungsniveau sicherzustellen.. Eine so gute Kita-Versorgung wie heute hatte Hamburg noch nie.

Natürlich wünschen wir uns alle eine noch bessere Ausstattung - sowohl für die Grundschulen wie für die Kitas. Es würden aber auch Ihre Kinder sein, die für die dann notwendige noch stärkere Verschuldung - sofern sie verfassungsrechtlich überhaupt noch zulässig wäre - später einmal die Zinsen zahlen müssten. Schon heute hat Hamburg aufgrund der erheblichen Zahlungen
für Zinsen und den Länderfinanzausgleich kaum noch finanzielle Spielräume, weil in den 60er und 70er Jahren - das gilt für alle Parteien - stets mehr
ausgegeben als eingenommen wurde.

Mit freundlichen Grüßen

Robert Heinemann