Frage an Robert Gabel von Andrea W. bezüglich Frauen
Bei der Gleichstellung von Frauen und Männern in Europa ist immer noch viel zu tun: nach wie vor übernehmen Frauen den Großteil der Betreuungspflichten in der Familie, das geschlechtsspezifische Lohngefälle stagniert seit Jahren bei 16 Prozent und Gewalt gegen Frauen ist noch immer ein Problem. Welche Ansätze sehen Sie hier für Ihre Arbeit im Europäischen Parlament?
Sehr geehrte Frau W.,
die Gleichstellung gibt es noch sehr viel zu tun. Obwohl Frauen mit durchschnittlich besserer Bildung ins Berufsleben starten, erhalten sie weniger Gehalt, was vorrangig an den Erziehungszeiten liegt, aber auch daran, dass Frauen systematisch weniger Gehalt verlangen oder teilweise ihnen auch weniger zugestanden wird. Männer nehmen weniger Erziehungszeiten in Anspruch, was sie mit ihren höheren Einkommen begründen und sich somit ein Teufelskreislauf ergibt, der sich nicht von alleine löst. Den größten Ansatzpunkt sehe ich daher darin, Väter stärker dazu zu bringen, Erziehungszeiten zu nehmen. Die Politik selbst muss bei der Gleichstellung Vorbild sein, weshalb ich quotierte innerparteiliche Listenaufstellungen befürworte.
Wenn Sie noch weitere Anregungen oder Fragen haben, schreiben Sie mir bitte nochmals,
mit besten Grüßen
Robert Gabel