Frage an Rita Schwarzelühr-Sutter von Sabine M. bezüglich Verkehr
Sehr geehrte Frau Rita Schwarzelühr-Sutter,
die Entscheidung über den Bundesbedarfsplan steht in Kürze an. Grundlage soll der bereits veröffentlichte Netzentwicklungsplan sein. In diesem ist geplant, die HGÜ- Leitung von Emden nach Philippsburg in Meerbusch-Osterath zu unterbrechen und einen riesigen Konverter direkt an einem Wohngebiet zu bauen. Zu diesem Problem möchte ich Ihnen einige Fragen stellen:
1.Welchen energiepolitischen Sinn macht die Unterbrechung der HGÜ-Leitung von Emden nach Philippsburg in Meerbusch-Osterath? Durch die frühe Unterbrechung kommt es nach ersten Be-rechnungen zu einem Leistungsverlust von mindestens 30 Megawatt pro Jahr.
2.Geht es bei der Unterbrechung der HGÜ-Trasse in Meerbusch-Osterath nur um die Einspeisung von billigerem Strom aus Braunkohlekraftwerken oder sogar um die Einspeisung von noch billigerem Atomstrom aus belgischen Kraftwerken?
3.Warum muss Windstrom aus Nordsee-Offshore-Feldern nach Süden transportiert werden, wenn im Süden nach aktuellen Informationen genug regenerative Energien vorhanden sind bzw. geschaffen werden?
4.Alternative Standorte wurden bisher nur vom Netzbetreiber Amprion geprüft. Hierbei standen aber nur wirtschaftliche und technische Überlegungen im Vordergrund (Vermaschung, regionale Last-Erzeugung, Reserven für weitere Einspeisung und freier Trassenraum). Gesundheits- und Umweltaspekte blieben bislang trotz durchgeführter Umweltverträglichkeitsprüfungen ebenso unberücksichtigt wie der drohende Wertverlust der Immobilien in Meerbusch-Osterath. Wann wird diese Prüfung endlich nachgeholt? Wie bewerten Sie dieses Vorgehen auch im Hinblick auf die im EnWG und im UVPG festgelegten Verfahrensvorschriften?