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Ricarda Budke
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Gotthilf K. •

Mit welchen Argumenten rechtfertigen Sie die Benachteiligung von nicht-infizierten und als solche auch ungeimpften Menschen durch die 2G- oder die 2G-Plus-Regeln bundesweit und in Ihrem Bundesland?

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr K.,

vielen Dank für Ihre Anfrage. Als bündnisgrüne Fraktion ist uns bewusst, dass die Corona-Maßnahmen eine große Einschränkung im Alltag für alle Brandenburger*innen bedeuten und wir verstehen, dass dies bei vielen zu Frustration führt. Die Datenlage zeigt aber eindeutig, dass das Erkrankungsrisiko für Ungeimpfte deutlich höher ist. Noch wesentlicher ist aber, dass vor allem Ungeimpfte, sowie ältere oder immungeschwächte Menschen, bei denen der Impfschutz nachlässt, schwere Krankheitsverläufe haben. Um eine Überlastung des Gesundheitssystems zu vermeiden, muss die Politik also Maßnahmen ergreifen, um das Infektionsgeschehen einzudämmen. Durch die Impfung konnte das Erkrankungsrisiko eines großen Teils der Bevölkerung deutlich gesenkt werden. Eine Ungleichbehandlung von Geimpften und Ungeimpften im Alltag (2G/3G) ist aus unserer Sicht aufgrund des höheren Erkrankungsrisikos von Ungeimpften vertretbar. Ich hoffe, dass ich Ihnen den Hintergrund unserer Entscheidung für die Umsetzung der 2G-Regelungen etwas verständlicher machen konnte.

Wir beobachten in der Frage um die Corona-Maßnahmen eine große Polarisierung der gesellschaftlichen Diskussion und zunehmende Verbitterung auf verschiedenen Seiten. Ich denke es ist wichtig, im Hinterkopf zu behalten, dass wir uns gemeinsam in einer historischen Ausnahmesituation befinden, die uns allen viel abverlangt. Ich möchte Ihnen versichern, dass wir Entscheidungen, die die persönlichen Freiheiten von Menschen betreffen nicht leichtfertig, sondern nur nach sorgfältiger Abwägung treffen. Das Ziel ist dabei, dass möglichst wenige Menschen schwer erkranken oder versterben und wir als Gesellschaft möglichst gut durch diese Ausnahmesituation kommen.