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René Wiedmann
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Frage von Susanne M. •

Frage an René Wiedmann von Susanne M. bezüglich Bildung und Erziehung

Wie stehen Sie zum Thema Inklusion in Bayerns Schulen? Was müsste geschehen, damit Inklusion ermöglicht und gut umgesetzt werden kann?

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau M.,

das Thema Inklusion in Schulen ist mir persönlich ein besonders wichtiges Anliegen. Aus eigener familiärer Betroffenheit heraus weiss ich sehr gut, dass es hier - gerade in Bayern - noch massiven Nachholbedarf gibt.

Die Linke setzt sich für eine "Schule für Alle" ein. Wir wollen eine gemeinsame Schule für alle Kinder. Das schließt Behinderte ausdrücklich mit ein. Nirgends ist das Schulsystem selektiver als in Bayern, das betrifft nicht nur Selektion nach sozialer oder ethnischer Herkunft, sondern auch was die individuellen Grundvoraussetzungen betrifft. Alternative Schulkonzept beweisen seit Jahren, dass praktizierte Inklusion möglich und erfolgreich ist, leider finden sich diese in der Regel in privaten freien Schulen, für die Schulgeld entrichtet werden muss. Ich wünsche mir, dass solche erfolgreichen Konzepte auch in staatliche Schulen zur Regel werden.

Neben den pädagogischen Defiziten scheitert Inklusion aber meist bereits schon an den baulichen Bedingungen. In unserem Wahlprogramm zur Landtagswahl formulieren wir daher: "Inklusion statt Exklusion: Um eine inklusive Schule herzustellen, müssen Nachteile abgebaut werden. DIE LINKE wird sich dafür einsetzen, die UN-Behindertenrechtskonvention an Schulen konsequent durchzusetzen. Ebenso soll an Schulen verstärkt Schulsozialarbeit stattfinden sowie ein von pädagogisch ausgebildetem Personal durchgeführtes Nachmittagsprogramm. Länder und Kommunen müssen dafür ein Investitionsprogramm „Inklusive Bildung“ auflegen, um Bildungseinrichtungen umfassend barrierefrei umzubauen und auszustatten"

Um eine flächendeckende pädagogische Qualifikation für eine erfolgreiche Inklusion zu gewährleisten, fordert die Linke Inklusive Pädagogik als Bestandteil der Lehrer/innen-Ausbildung. Erfolgreiche Inklusion kann aber nur dann funktionieren, wenn die Personalkürzungen und Arbeitszeitverlängerungen zurückgenommen werden. Auch deshalb bleibt Inklusion oft auf der Strecke! Wir brauchen einen besseren Personalschlüssel, um diejenigen besser unterrichten zu können, die einen besonderen Förderungsbedarf haben. In unserem Wahlprogramm fordern wir daher, mittelfristig 2 Lehrkräfte pro 16 Schüler/innen abzustellen. Dies kommt im Übrigen allen Schülern zugute, genauso wie beispielsweise eine Reduzierung der Klassengröße bis höchstens 25 Schüler/innen.

Sollten Sie aus eigener Betroffenheit nachgefragt haben, bin ich an einem persönlichen Ausstausch über Erfahrungen mit Inklusion in der Schule sehr interessiert. Sie können mich unter rene.wiedmann@dielinke-bayern.de direkt erreichen.

Viele Grüße
René Wiedmann